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Israel-Gaza-Krieg: Das passierte kurz vor dem Tod der Hamas-Geiseln


Angehörige nennen grausame Details
Das passierte kurz vor dem Tod der Hamas-Geiseln

Von dpa
Aktualisiert am 10.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Jon Polin and Rachel Goldberg verloren ihren Sohn Hersh Goldberg-Polin, der von Hamas-Terroristen getötet wurde.Vergrößern des BildesJon Polin and Rachel Goldberg verloren ihren Sohn Hersh Goldberg-Polin, der von Hamas-Terroristen getötet wurde. (Quelle: Robert Gauthier/Getty Images)

Seit elf Monaten werden Dutzende Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Ein Deal über ihre Freilassung erscheint kaum greifbar. Nun werden neue Details über die Umstände der Geiselhaft bekannt.

Die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas werden nach Informationen ihrer Angehörigen unter grauenhaften Bedingungen festgehalten. Das Forum der Familienmitglieder der Entführten teilte mit, die Ergebnisse einer ersten Untersuchung des Schicksals von sechs zuletzt getöteten Geiseln durch die Armee seien äußerst beunruhigend.

Die Untersuchung habe ergeben, dass "die ermordeten Geiseln (zuvor) in engen unterirdischen Tunneln mit wenig Luft festgehalten wurden", hieß es. Sie hätten unter extremer Mangelernährung sowie unter Gewichtsverlust gelitten und "klare Zeichen lang anhaltender körperlicher Vernachlässigung" aufgewiesen. Die Untersuchungsergebnisse seien den Angehörigen vorgelegt worden. Die Armee äußerte sich dazu offiziell nicht.

Die sechs Leichen waren nach israelischen Militärangaben vor gut einer Woche in einem Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden und nach Israel überführt worden. Sie seien kurz zuvor von den Kidnappern gezielt getötet worden. Ein Hamas-Sprecher teilte dagegen mit, die Geiseln seien bei israelischem Bombardement ums Leben gekommen.

"Grundlegendster menschlicher Bedürfnisse beraubt"

Die Geiseln seien in einem etwa 80 Zentimeter breiten Tunnel festgehalten worden, in dem sie weder stehen noch sich frei bewegen konnten, hieß es in der Mitteilung des Angehörigen-Forums. Sie hätten dort auch keinen Zugang zu Duschen oder Toiletten gehabt. Die Entführten seien "der grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse beraubt" worden. "Einige von ihnen hatten unbehandelte Verletzungen aus der Zeit ihrer Entführung, an einem von ihnen wurden Anzeichen von Fesselung gefunden."

Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, die sechs Geiseln seien zusammen gewesen, als sie tot aufgefunden wurden. Die forensischen Untersuchungen hätten ergeben, dass sie sich vor ihrer Tötung "verteidigen und sich gegenseitig beschützen wollten". Sie hätten demnach mit den Entführern gekämpft, bevor sie erschossen wurden.

"Die Beweise zeigen, dass sie ganz bis zum Ende um ihr Überleben gekämpft haben, bevor alle sechs brutal ermordet wurden", hieß es.

Forum der Angehörigen fordert sofortigen Deal mit der Hamas

"Diese Enthüllungen liefern unbestreitbare Beweise dafür, dass die Geiseln, die immer noch in Gaza festgehalten werden, in größter Gefahr schweben", schrieb das Forum und forderte einen sofortigen Deal mit der Hamas über ihre Freilassung.

Insgesamt verschleppten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen während des Massakers am 7. Oktober mehr als 250 Menschen aus Israel in das abgeriegelte Küstengebiet. Wie viele der 101 in Gaza verbliebenen Geiseln noch am Leben sind, ist nicht bekannt.

Seit Kriegsbeginn ist die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Küstenstreifen auf mehr als 40.988 gestiegen, wie die Behörden in Gaza melden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich kaum überprüfen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtentenagentur dpa
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