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Gefangenenaustausch: Russische Agenten-Kinder kannten Putin nicht


Gefangenenaustausch
Agenten-Kinder kannten offenbar Putin nicht

Von t-online, fho

05.08.2024Lesedauer: 2 Min.
RUSSIA-USA/PRISONERS-SLOVENIAVergrößern des BildesWladimir Putin (r.): Der russische Präsident begrüßt die russischen Agenten Artyom Dultsev (2. v. r.) und Anna Dultseva mit ihren Kindern. (Quelle: Mikhail Voskresensky/reuters)

Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit dem Westen sind mehrere Russen freigekommen. Darunter auch ein Agenten-Ehepaar. Die Kinder wussten bis zum Abflug wohl nichts von deren Beruf.

Ein russisches Agenten-Ehepaar ist im Rahmen des Ost-West-Gefangenenaustausches aus seiner Haft in Slowenien nach Russland zurückgekehrt. Für die Kinder der beiden wohl eine große Überraschung: Bis zum Abflug wussten sie laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nichts von ihrer russischen Herkunft.

Auch die Begrüßung am Flughafen durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin fiel dadurch ungewöhnlich aus. "Sie haben wahrscheinlich gesehen, dass die Kinder, als sie die Stufen des Flugzeugs hinunterkamen, kein Russisch sprachen und dass Putin sie auf Spanisch begrüßte. Er sagte 'buenas noches'", so Peskow weiter. Sie hätten nicht einmal gewusst, wer Putin überhaupt ist.

Als Argentinier ausgegeben

Die spanische Ansprache hängt mit der Coverstory der Familie zusammen. Die Eltern, russische Schläferagenten, hatten sich in Slowenien als Argentinier ausgegeben, um besser spionieren zu können und waren wegen ihrer Spionagetätigkeiten verurteilt und inhaftiert worden. Während der Haft hatte das Ehepaar Artyom Dultsev und Anna Dultseva nur eingeschränkten Kontakt zu den Kindern gehabt und befürchtet, das Sorgerecht zu verlieren, hießt es vom Kreml weiter.

Putins Entscheidung, die Gefangenen auf dem Rollfeld zu treffen, sei "eine Anerkennung für die Menschen, die ihrem Land dienen und die nach sehr schwierigen Prüfungen und dank der harten Arbeit vieler Menschen in ihr Heimatland zurückkehren konnten", sagte er.

Auch "Tiergartenmörder" kam frei

Bei dem beispiellosen Gefangenenaustausch hatten am Donnerstag Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten inhaftiert worden waren. Im Gegenzug wurden zehn Personen aus der Haft in verschiedenen Ländern an Moskau übergeben – darunter der verurteilte "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow, der in Deutschland in Haft war. Die US-Regierung hatte den Austausch mit der Hilfe von mehreren anderen Ländern vorangetrieben, um unter anderem die US-Bürger Evan Gershkovich und Paul Whelan aus russischer Haft freizubekommen.

Auf die Frage, ob der Gefangenenaustausch ein Zeichen dafür sei, dass Russland zu einem Kompromiss in der Ukraine-Frage bereit sein könnte, sagte Peskow, dass es sich um unterschiedliche Situationen handele. Die Arbeit an einer möglichen diplomatischen Lösung für die von Russland als "militärische Sonderoperation" bezeichnete Situation in der Ukraine erfolge nach "unterschiedlichen Prinzipien".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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