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Stadt Isfahan: Israel nimmt Militärzentrum des Iran ins Visier


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"Wichtiges Signal der Stärke"
Dieser Ort im Iran stand offenbar im Zentrum der Angriffe


Aktualisiert am 19.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Nahost-Konflikt verschärft sich: Aufnahmen zeigen Blitze über dem Iran. Israel soll das Land mit Drohnen angegriffen haben. (Quelle: t-online)
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Die Lage im Nahen Osten eskaliert weiter. Israel hat offenbar den Iran angegriffen, womöglich auch militärische Anlagen im Zentrum des Landes.

In der iranischen Stadt und gleichnamigen Provinz Isfahan soll es in den frühen Morgenstunden zu mehreren Explosionen bekommen sein, nachdem mehrere Flugobjekte – höchstwahrscheinlich Drohnen – Angriffe geflogen haben. Das berichten Medien übereinstimmend unter Berufung auf anonyme israelische Offizielle.

Derweil berichten iranische Medien, dass es nicht zu größeren Schäden gekommen sei. Alle fortlaufenden Entwicklungen verfolgen Sie in unserem Newsblog hier.

Isfahan als militärisches Zentrum des Iran

Besonders ins Auge sticht der Ort des mutmaßlichen Angriffs Israels. Die Stadt Isfahan ist als Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Zentrum des Iran mit 1,9 Millionen Einwohnern eine der größten Städte des Landes und liegt mehr als 400 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt. Gleichzeitig befindet sich in Isfahan einer der größten Luftwaffenstützpunkte des Iran – auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes soll hier beheimatet sein. Der Iran versucht schon seit Jahren, eigene Atomwaffen zu entwickeln, die gegebenenfalls gegen Israel eingesetzt werden könnten.

Wie anonyme US-amerikanische Quellen dem Nachrichtensender CNN berichten, soll der Schlag Israels jedoch keine "nuklearen Ziele" ins Visier genommen haben. Dies stimmt auch mit Medienberichten überein, nach denen die USA im Vorfeld über den mutmaßlichen israelischen Angriff informiert gewesen seien. Dem Weißen Haus um Präsident Joe Biden soll von israelischer Seite bestätigt worden sein, dass ein bevorstehender Angriff keine nuklearen Standorte des Iran zum Ziel haben werde.

Die staatlich kontrollierte iranische Nachrichtenagentur Tasnim gab derweil an, dass das nukleare Forschungszentrum bei Isfahan "völlig sicher" sei, und verwies dabei auf "verlässliche Quellen". Der Nachrichtenagentur Reuters sagte ein iranischer Regierungsvertreter zudem, dass die Explosionen bei Isfahan auf die Aktivierung der Luftabwehr zurückzuführen seien. Einen Raketenangriff in der Region habe es nicht gegeben, erklärte er weiter.

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Militärexperte Guido Schmidtke sagte t-online, der Angriff auf Isfahan sei ein "ganz klarer Schuss vor den Bug" gewesen. Israel hat nach Aussage Schmidtkes somit das folgende klare Zeichen an den Iran gesendet: "Wir wissen, wo sich Eure atomaren Forschungsanlagen befinden. Und wir sind durchaus in der Lage, sie mit bunkerbrechenden Waffen anzugreifen und euch auf dem Weg zur Atombombe um Jahre zurückzuwerfen."

Zudem sei der mutmaßliche Angriff Israels auf die Stadt Isfahan als Zeichen an Iran und die Staatengemeinschaft zu verstehen gewesen. Israel habe keinen "großen, massiven Angriff" gegen den gesamten Iran durchgeführt, sondern "ausgewählte, präzise Schläge gegen Einzelziele." So habe man Vergeltung geübt, obwohl die Kritik der internationalen Staatengemeinschaft und "ihre Mahnung zur Verhältnismäßigkeit" kaum Mittel dafür übriggelassen habe. Überdies habe Israel so auch ein "wichtiges Signal der Stärke an die eigene Bevölkerung" gesendet, so Schmidtke.

Noch keine Bestätigung von offizieller Seite

Der mutmaßliche Angriff Israels reiht sich in die jüngsten Eskalationen im Nahen Osten ein. Vergangene Woche hatte der Iran etwa 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert, nachdem Israel mehrere hochrangige iranische Militärs durch einen Luftanschlag in Syrien getötet hatte. Erst wenige Stunden vor dem mutmaßlichen Angriff Israels hatte der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian bei CNN Konsequenzen bei einem solchen Vorgehen Israels angekündigt. Demnach werde die Reaktion des Iran "umgehend und mit maximaler Durchschlagskraft" erfolgen. Das "israelische Regime" werde einen solchen Angriff "bereuen", so Amirabdollahian.

Bislang steht eine offizielle Bestätigung des Angriffs von israelischer Seite aus. Auch von iranischer Seite sind bislang keine offiziellen Schuldzuweisungen gegen Israel zu vernehmen.

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