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Russland: Kreml lässt mehrere Nawalny-Anhänger in Moskau festnehmen


Nach Trauer um Kremlgegner
Kreml lässt mehrere Nawalny-Anhänger festnehmen

Von dpa, mam

Aktualisiert am 05.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Menschen stehen an, um an Nawalnys Grab zu gehen (Archivbild): In Moskau ließ die Polizei die Menschen zunächst gewähren, nun wurden einige festgenommen.Vergrößern des Bildes
Menschen stehen an, um an Nawalnys Grab zu gehen (Archivbild): In Moskau ließ die Polizei die Menschen zunächst gewähren, nun wurden einige festgenommen. (Quelle: Stringer/reuters)

Tausende kamen zur Beerdigung des Kremlgegners Alexej Nawalny. Die Polizei ließ sie in Moskau zunächst gewähren. Doch nun gab es in der russischen Hauptstadt weitere Festnahmen.

Nach der Beerdigung von Kremlgegner Alexej Nawalny in Moskau sind Bürgerrechtlern zufolge mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer festgenommen worden. Am Dienstag seien ein Mann und eine Frau festgesetzt worden, die sowohl bei der Beerdigung am vergangenen Freitag als auch bei vorherigen Nawalny-Gedenkaktionen anwesend waren, teilte die Organisation Ovd-Info mit. Zuvor hatte demnach bereits eine Moskauerin die Nacht auf Montag in einer Haftzelle verbringen müssen.

Polizisten sollen die Frau ausfindig gemacht haben, weil eine Videokamera einfing, wie sie bei der Trauerveranstaltung die Worte "Gerojam Slawa" ("Ruhm den Helden") rief, die Unterstützung mit der von Russland angegriffenen Ukraine ausdrücken. Später wurde sie laut Ovd-Info zu einer Geldstrafe verurteilt.

Video | Festnahmen bei emotionaler Nawalny-Beerdigung
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Quelle: t-online

Der Sprecher der Organisation, Dmitri Anissimow, sagte dem russischen Nachrichtenkanal "Agentstwo", es sei noch zu früh, um vom Beginn einer Festnahmewelle zu sprechen. Er betonte aber, seine Organisation habe schon zuvor gewarnt, dass die Polizei dank Videoaufnahmen und neuer Technologien zur Gesichtserkennung Teilnehmer nach der Veranstaltung verfolgen könne. "Das ermöglicht, den Weg jeder Person bis zu ihrem Hauseingang zu verfolgen."

Angehörige beschuldigen Kreml des Mordes an Nawalny

Am Tag der Beerdigung selbst waren mehr als 120 Menschen festgenommen worden, allerdings nur wenige von ihnen in Moskau und die meisten in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk. Darüber hinaus hatte es schon zuvor in den Tagen nach Nawalnys Tod Hunderte Festnahmen gegeben, als Menschen an Denkmälern Blumen für den bekannten Oppositionspolitiker niederlegen wollten.

Nawalny, der als schärfster Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin galt, war laut russischen Behördenangaben am 16. Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises unter bislang nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Dort war er seit 2021 als politischer Gefangener des Kremls inhaftiert, teils in langer Einzelhaft. Nawalnys Anhänger und Witwe machen den Kreml für seinen Tod verantwortlich. Russlands Präsident Wladimir Putin warfen sie vor, Nawalny ermordet zu haben.

Dessen Tod löste unter kritisch eingestellten Russen Entsetzen und große Anteilnahme aus. Zu der Beisetzung im Moskauer Randbezirk Marjino erschienen am vergangenen Freitag Tausende Menschen. Zum Erstaunen vieler Beobachter ließ die Polizei, die sich mit starker Präsenz in Stellung gebracht hatte, die Trauernden zunächst gewähren, auch, als sie offene Anti-Kreml-Parolen wie "Nein zum Krieg!" und "Russland ohne Putin!" skandierten.

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