Einsatz in der Türkei Aus Protest gegen Israel? Mann nimmt wohl Geiseln in US-Fabrik
In der Türkei sind offenbar mehrere Angestellte einer US-Fabrik in der Gewalt eines bewaffneten Mannes. Sondereinsatzkräfte sind vor Ort.
Ein Bewaffneter ist in der Türkei einem Bericht zufolge in die Fabrik eines US-Unternehmens für Konsumgüter eingedrungen und hat mehrere Arbeiter als Geiseln genommen. Der Vorfall habe sich am Donnerstag in der westtürkischen Provinz Kocaeli zugetragen, meldete die Nachrichtenagentur DHA. Die Polizei habe die umliegende Umgebung abgesperrt.
Türkische Medien berichteten, der Angreifer hatte sieben Menschen in der Fabrik festgehalten. Einem Augenzeugen zufolge waren auch Sondereinsatzkräfte vor Ort. Die Geiseln würden in der Kantine festgehalten. Nach neun Stunden kam dann Entwarnung. Der Geiselnehmer habe sich ergeben und die sieben Fabrikarbeiter seien wieder frei, berichteten die Zeitung "Cumhuriyet" und andere türkische Medien am Donnerstagabend übereinstimmend. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Protest gegen Israels Vorgehen in Gaza?
DHA berichtete weiter, der Angreifer habe mit seiner Aktion gegen den Krieg in Gaza protestieren wollen. In Medien waren Bilder zu sehen, die den Mann in der Fabrik zeigen sollen. Auf der Wand neben ihm war eine türkische und eine palästinensische Flagge gesprüht.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen. Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 27.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die USA sind enge Verbündete Israels.
- Nachrichtenagentur dpa