Konservativer gegen Grünen Stichwahl muss finnische Präsidentschaftswahl entscheiden
In Finnland geht die Präsidentenwahl in die Stichwahl. Der erste Urnengang brachte keinen Gewinner hervor.
Bei der Präsidentschaftswahl in Finnland haben sich nach vorläufigen Angaben der frühere konservative Regierungschef Alexander Stubb und der grüne Ex-Außenminister Pekka Haavisto für die Stichwahl qualifiziert. Nach Schließung der Wahllokale am Sonntagabend veröffentlichte der öffentlich-rechtliche Sender Yle die Ergebnisse der Auszählung der vorab abgegebenen Wahlzettel. Demnach errang Stubb 28,3 Prozent der Stimmen und Haavisto 25,8 Prozent.
Vor dem eigentlichen Wahltag am Sonntag hatten bereits 44,5 Prozent der Wahlberechtigten die Möglichkeit einer vorzeitigen Stimmabgabe genutzt und abgestimmt. Drittplatzierter wurde bei ihnen laut Yle mit 16,1 Prozent der Kandidat der ultrarechten Finnenpartei, Jussi Halla-aho.
Sollte tatsächlich keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit von 50 Prozent errungen haben, findet am 11. Februar eine Stichwahl statt. In einer ersten Reaktion sagte Stubb auf Yle, er sei "dankbar", dass er in der ersten Wahlrunde so viel Zustimmung erfahren habe. Haavisto sagte mit Blick auf die sich abzeichnende Stimmenverteilung, Finnland bleibe "ein friedliches Land und es ist wichtig, dass wir die Stabilität hier erhalten".
Präsident bestimmt Außenpolitik
In Finnland bestimmt der Präsident traditionell die Außenpolitik und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der Urnengang fand unter dem Eindruck wachsender Spannungen mit dem Nachbarn Russland statt.
Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast zwei Jahren hatte Finnland seine jahrzehntelange militärische Blockfreiheit aufgegeben. Im April 2023 trat der EU-Mitgliedstaat der Nato bei. Russland drohte daraufhin mit "Gegenmaßnahmen".
Im August registrierte Helsinki eine steigende Zahl von Migranten, die ohne Visum über die 1340 Kilometer lange finnisch-russische Grenze kamen. Die finnische Regierung vermutete eine russische Strategie dahinter, um das Land innenpolitisch zu destabilisieren. Finnland schloss deshalb im November seine Ostgrenze.
- Nachrichtenagentur dpa