Champions League Klatsche: Stuttgart geht in der "Hölle von Belgrad" unter
Nach wenigen Minuten ging der VfB Stuttgart in Belgrad in Führung. Doch danach ging es für die Schwaben im serbischen Hexenkessel steil bergab.
Der VfB Stuttgart ist in der "Hölle von Belgrad" unter die Räder geraten. In der Champions League verlor das Team von Trainer Sebastian Hoeneß mit 1:5 bei Roter Stern Belgrad und muss um das Weiterkommen zittern. Nach fünf Spielen hat der VfB weiterhin nur vier Punkte auf dem Konto.
Dabei hatte Ermedin Demirović den deutschen Vizemeister in der 5. Minute in Führung gebracht. Doch die Gastgeber glichen ausgerechnet durch VfB-Leihgabe Silas Katompa Mvumpa kurze Zeit später aus (12.). Rade Krunić (31.), Mirko Ivanić (65.) und Nemanja Radonjić (69. und 88.) schossen dann die entscheidenden Treffer für die Gastgeber. Von den Roter-Stern-Fans gab es hämische "Auf Wiedersehen"-Gesänge im serbischen "Marakana"-Stadion.
So lief das Spiel
Der VfB hatte auf einen Teil seiner rund 2.400 erwarteten Fans verzichten müssen. Sie waren mit ihren Bussen auf dem Weg nach Belgrad umgekehrt und wieder zurück nach Stuttgart gefahren – Medienberichten zufolge wegen unverhältnismäßig scharfer Polizeikontrollen an der serbischen Grenze. Diejenigen, die im Stadion dabei waren, durften aber früh jubeln.
Demirović, der als bosnischer Nationalspieler im Duell mit den Serben besonders im Fokus stand, beendete seine Torflaute und bescherte den Gästen einen Traumstart. Nach einer Kopfballablage von Enzo Millot traf der Angreifer halbhoch ins linke Eck – es war sein erstes Tor für den VfB seit Anfang Oktober und sein erstes in der Champions League überhaupt.
Die frühe Führung hätte den Stuttgartern Sicherheit geben können, stattdessen brachte sie der schnelle Ausgleich aus dem Konzept. Flügelspieler Silas eroberte gegen Millot den Ball, marschierte los und traf mit einem platzierten Flachschuss. Der Kongolese hatte vor der Partie erklärt, kommenden Sommer gerne zum deutschen Vizemeister zurückkehren zu wollen. Statt zu jubeln, hob er nach seinem Treffer entschuldigend die Arme.
Der VfB leistete sich in der Folge etliche Ungenauigkeiten im Spielaufbau und verteidigte zudem nicht konsequent genug. Das wurde bestraft. Eine Flanke von der linken Seite flog in den Sechzehner, Krunić drosch die Kugel unter die Latte. Kurz zuvor war ein weiteres Tor von Stuttgarts Demirović wegen einer hauchdünnen Abseitsposition nicht gegeben worden (28.).
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß reagierte in der Pause und ersetzte Pascal Stenzel auf der rechten Seite durch Fabian Rieder. Die Stuttgarter kamen schwungvoll aus der Kabine, wurden dann aber mehrfach ausgekontert. Silas geriet ins Straucheln und schoss den Ball genau in die Arme von Alexander Nübel (52.). Kurz später war der VfB-Keeper gleich noch mal gefordert und nahm dem heranstürmenden Cherif Ndiaye die Kugel stark vom Fuß (58.).
Gegen den Kopfball von Ivanić nach einer Ecke war der Nationaltorwart dann machtlos, nur vier Minuten später erhöhte Radonjić mit einem Flachschuss auf 4:1 für die Serben. Der enttäuschende VfB war geschlagen – und Radonjić setzte sogar noch einen obendrauf.
- Nachrichtenagentur dpa