Weltwirtschaftsforum in Davos Selenskyj fordert internationale Hilfe – Scholz und Biden beraten
In Davos fordert der ukrainische Präsident weitere Unterstützung. Scholz und Biden erörtern telefonisch anhaltende Hilfe für die Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte bei seinem Auftritt auf dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Kurort in Davos vor einem "Einfrieren" des russischen Kriegs gegen sein Land. Zugleich bekräftigte er Hoffnungen auf einen Nato-Beitritt der Ukraine. Beim Werben um weitere Milliarden und Waffenlieferungen bekam Selenskyj Unterstützung aus der EU und von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Weitere Unterstützung sagte Polens Präsident Andrzej Duda zu, den Selenskyj am Dienstagabend in Davos traf. Dabei kündigte Duda eine Reise des neuen polnischen Regierungschefs Donald Tusk in die Ukraine an. Dieser werde "in ein paar Tagen Kiew" besuchen, um über Details der weiteren Zusammenarbeit zu sprechen.
Ein weiteres Thema der Unterredung mit Duda sei die Abstimmung der beiden Länder vor dem Nato-Gipfel in Washington gewesen, teilte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal mit. Zudem habe er Duda über die aktuelle Lage an der Front informiert, teilte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine wird in ihrem Anliegen, der Militärallianz Nato beizutreten, von Polen unterstützt.
Scholz und Biden telefonieren zu Ukraine
Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und US-Präsident Joe Biden miteinander telefoniert. Nach Angaben ihrer Regierungen wollten sie unter anderem über die andauernde Unterstützung der Ukraine auszutauschen. Man sei sich einig gewesen, dass es notwendig sei, das von Russland angegriffene Land finanziell, militärisch und humanitär weiter zu unterstützen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
Scholz und Biden haben laut Hebestreit bei ihrem Telefonat nicht über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern von Deutschland an die Ukraine gesprochen. Der Kanzler hatte eine Zusage von einer Abstimmung mit der US-Regierung abhängig gemacht. Das Vertrauen von Scholz in den US-Präsidenten sei groß, fügte der Regierungssprecher auf die Frage hinzu, ob die US-Regierung Militärhilfen für die Ukraine trotz des Widerstands im US-Kongress noch liefern werde.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters