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Iran greift Ziele in Pakistan an: Zwei Kinder tot


Nach tödlichem Luftangriff
Pakistan wirft Iran Mord an zwei Kindern vor

Von dpa, afp
17.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine iranische Schahed-Drohne (Symbolbild): Bei einem Luftangriff auf pakistanischem Territorium sollen iranische Drohnen und Raketen zwei Kinder getötet haben.Vergrößern des Bildes
Eine iranische Schahed-Drohne (Symbolbild): Bei einem Luftangriff auf pakistanischem Territorium sollen iranische Drohnen und Raketen zwei Kinder getötet haben. (Quelle: Sobhan Farajvan/imago-images-bilder)

Drohnen aus dem Iran sollen in Pakistan zwei Kinder getötet haben. Als Reaktion hat Pakistan seinen Botschafter aus dem Iran abgezogen.

Pakistan hat dem Iran vorgeworfen, bei einem Luftangriff auf sein Territorium zwei Kinder getötet zu haben. Das pakistanische Außenministerium erklärte am Mittwoch, wegen einer "unprovozierten Verletzung" seines Luftraums den iranischen Vertreter in Islamabad einbestellt zu haben. "Die Verletzung von Pakistans Souveränität ist vollkommen inakzeptabel und kann ernsthafte Konsequenzen haben", erklärte das Ministerium weiter.

Pakistan hat nach dem iranischen Raketenangriff auf Extremisten in dessen Staatsgebiet seinen Botschafter aus Teheran abgezogen. Das Außenministerium bezeichnete die nächtliche Attacke in einer Mitteilung am Mittwoch als inakzeptabel. "Pakistan behält sich das Recht vor, auf diesen illegalen Akt zu reagieren", hieß es. Islamabad habe Teheran darüber informiert, den Botschafter abzuziehen.

Iranischer Botschafter kehrt zunächst nicht nach Pakistan zurück

Das Außenministerium in Islamabad teilte weiter mit, dass Irans Botschafter bis auf weiteres nicht nach Pakistan zurückkehren dürfe. Irans Botschafter Resa Amira Moghaddam hält sich derzeit im Iran auf. Man habe auch beschlossen, alle laufenden oder für die nächsten Tage geplanten Besuche auf hoher Ebene auszusetzen.

Den Angaben zufolge wurden bei dem Luftangriff zwei Kinder getötet und drei Mädchen verletzt. Das Außenministerium machte keine Angaben darüber, wo sich der Angriff zugetragen haben soll. Auf Onlineplattformen berichteten Nutzer aber von Explosionen in der westpakistanischen Provinz Belutschistan, die eine knapp tausend Kilometer lange Grenze zum Iran hat. In pakistanischen Medien war die Rede von der Provinzstadt Panjgur.

Terrorgruppe verübte Anschläge im Iran

Dschaisch al-Adl wurde 2012 von ehemaligen Mitgliedern einer radikalen sunnitischen Bewegung gegründet. In den vergangenen Jahren verübte die Gruppe mehrere Anschläge im Iran, wo sie als Terrororganisation eingestuft ist. Im Dezember bekannte sich die Gruppe zu einem Anschlag mit elf Toten auf das Polizeipräsidium in der Stadt Rask im Südosten des Iran.

Pakistan und der Iran werfen sich immer wieder gegenseitig vor, Extremisten von ihrem Territorium aus Angriffe auf das andere Land ausüben zu lassen. Dass sich beide Seiten offiziell dazu äußern, kommt jedoch eher selten vor.

Pakistan: "Illegaler Akt" ist beunruhigend

Das pakistanische Außenministerium erklärte am Mittwoch, der "illegale Akt" des Iran sei besonders beunruhigend, weil es "mehrere Kommunikationskanäle" zwischen beiden Ländern gebe. "Pakistan hat immer gesagt, dass der Terrorismus eine gemeinsame Bedrohung für alle Länder in der Region ist, was ein koordiniertes Handeln erfordert", fügte das Ministerium hinzu. "Einseitige Handlungen wie diese stehen nicht im Einklang mit gutnachbarschaftlichen Beziehungen und können das bilaterale Vertrauen ernsthaft untergraben", hieß es.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten zuletzt Ziele im Irak und in Syrien angegriffen. Irans staatlicher Nachrichtenagentur Irna zufolge zerstörten die Revolutionsgarden dabei ein "Spionagehauptquartier" des israelischen Geheimdienstes Mossad am Stadtrand von Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak. Zudem seien Raketen auf Versammlungsorte von Kommandeuren der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien abgefeuert worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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