Luftangriffe durch Türkei Erdoğan lässt erneut Kurdenmilizen in Irak und Syrien bombardieren
Die türkische Armee hat erneut Luftangriffe im Nordirak und in Syrien geflogen. 25 Ziele seien bombardiert worden, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit.
Nach einem Angriff auf einen türkischen Stützpunkt im Nordirak hat das türkische Militär erneut Luftangriffe gegen Kurdenmilizen geflogen. Die Luftwaffe habe am Samstagabend 25 Ziele im Nordirak und in Syrien bombardiert, teilte das Verteidigungsministerium der Türkei auf der Plattform X mit. Darunter seien Waffenlager und Verstecke der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
Die Luftschläge sind eine Reaktion auf einen Angriff auf einen türkischen Militärstützpunkt im Nordirak, bei dem am Freitag mindestens neun türkische Soldaten getötet worden waren. Vier weitere waren nach offiziellen Angaben bei den Zusammenstößen mit PKK-Kämpfern verletzt worden.
Zweiter Angriff in Folge
Es gab zunächst keine Stellungnahme der PKK, der Regierung in Bagdad oder der Verwaltung der kurdischen Region auf den Angriff durch die türkische Armee. Auch Angaben zu möglichen Verletzten oder Toten gab es zunächst nicht.
Bereits am Samstagmorgen hatte die türkische Luftwaffe nach eigenen Angaben PKK-Stellungen angegriffen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ließ zudem mehr als Hundert Menschen in der Türkei festnehmen und berief eine Dringlichkeitssitzung ein. Mehr zu dem Angriff lesen Sie hier.
Zehntausende Menschen getötet
Die PKK kämpft seit den 80er Jahren gegen den türkischen Staat und verübt immer wieder Anschläge in der Türkei. Sie wird von Ankara, Europa und den USA als Terrororganisation eingestuft. Ankara geht regelmäßig in Militäreinsätzen gegen die PKK vor. Der Konflikt hat sich nach Angaben der International Crisis Group seit 2019 von der Türkei in den Nordirak und nach Nordsyrien verlagert, nachdem das Militär die PKK-Kämpfer immer weiter zurückgedrängt hatte.
In dem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt sind bereits Zehntausende Menschen getötet worden. Ein Friedensprozess war 2015 gescheitert.
- Nachrichtenagentur dpa