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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mitten in Washington D.C. findet die wohl größte anti-israelische und pro-palästinensische Demonstration im Land statt. Der politische Druck wächst.
Bei einer Großdemonstration in der US-Hauptstadt Washington haben Zehntausende Teilnehmer "Freiheit für Palästina" gefordert. Sie verlangten am Samstag unter anderem einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas und, dass die USA Hilfszahlungen an Israel einstellen.
t-online-Korrespondent Bastian Brauns schätzt die Lage auf den Straßen ein und erkennt zwischen den weitgehend friedlichen Demonstranten auch viele, die Israel das Existenzrecht aberkennen und mit Hakenkreuzen und rechten Parolen auf sich aufmerksam machen.
Unter anderem wurde auf Plakaten US-Präsident Joe Biden wegen seiner Unterstützung für Israel als "Genozid-Joe" verunglimpft. Ein Redner auf der Bühne stachelte die Teilnehmer dazu auf, mit ihm zu skandieren: "It is right to rebel! Israel can go to hell!" ("Es ist richtig zu rebellieren! Israel kann zur Hölle fahren!")
Die Veranstalter sprachen von der größten pro-palästinensischen Demonstration in der Geschichte der Vereinigten Staaten, an der 300.000 Menschen teilgenommen hätten. Schätzungen der Polizei lagen zunächst nicht vor.
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Mitten in der amerikanischen Hauptstadt, in Washington D.C., wenige hundert Meter vom Weißen Haus entfernt, findet gerade die wohl größte pro-palästinensische Demonstration im Land statt. Anders als nach den Terrorattacken vom 7. Oktober, wo es keine Großdemonstration in der Hauptstadt hat, gibt es hier jetzt eine riesige Demonstration, die durchaus politischen Druck auf Joe Biden, den US-Präsidenten, ausübt. Denn hier sind nicht nur palästinensische Aktivisten auf der Straße, sondern sehr viele verschiedene Gruppen, die sich der Sache verpflichtet fühlen und gegen den vermeintlichen Aggressor Israel demonstrieren. Man sieht viele Plakate, auf denen das Existenzrecht Israels nicht anerkannt wird. "Free Palestine" wird gerufen. Es wird geschrieben, dass Palästina frei werden soll, und zwar vom Land bis zur See, was das Existenzrecht Israels quasi negiert. Man sieht Hakenkreuze, man sieht Schilder, auf denen Israel mit dem Naziregime verglichen wird und man sieht keinen einzigen Hinweis darauf, was eventuell die Aktion der Hamas ebenfalls zu verurteilen sind.
Hier oder im Video oben können Sie den Protestzug und die Einschätzung des US-Korrespondenten sehen.
- Eigene Beobachtungen vor Ort