Zwölfter Raketenstart in 2023 Nordkorea testet Interkontinentalrakete
Erneut schießt Nordkorea eine potenzielle Trägerrakete für Kernwaffen in die Luft. Dieses Mal flog die Interkontinentalrakete wohl ganze 74 Minuten lang.
Nordkorea hat am Mittwoch nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs knapp einen Monat nach seinem letzten Start eine ballistische Langstrecken-Rakete gezündet. Auch das japanische Militär berichtete über den Test. Die Rakete fiel offenbar außerhalb der japanischen ausschließlichen Wirtschaftszone ins Meer, berichtete der Fernsehsender NHK.
Die Flugzeit sei mit 74 Minuten die längste, die eine nordkoreanische Rakete bislang erzielen konnte, zitierte der Sender TV Asahi das japanische Verteidigungsministerium. Die Reichweite habe 1.000 Kilometern betragen, weitere Einzelheiten waren zunächst jedoch nicht bekannt.
Nordkorea bereitet offenbar Militärparade vor
Es war der zwölfte Raketenstart in diesem Jahr. Analysten zufolge zeigen kommerzielle Satellitenbilder, dass Nordkorea für den bevorstehenden Feiertag am 27. Juli anlässlich seines Anspruchs auf den Sieg im Koreakrieg 1950-1953 eine große Militär-Parade vorbereitet.
Nordkorea zündete in diesem Jahr erstmals eine Interkontinentalrakete (ICBM) mit festem Brennstoff. Der Versuch, einen militärischen Spionagesatelliten mithilfe einer neuen Trägerrakete ins All zu bringen, scheiterte. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) verbietet in seinen Resolutionen Nordkorea die Nutzung ballistischer Raketentechnologie, auch für Satellitenstarts.
- Nachrichtenagentur Reuters
