Grünes Licht vom Kreml FDP-Politiker wird deutscher Botschafter in Moskau
Nach knapp 30 Jahren geht der FDP-Politiker Graf Lambsdorff für die Bundesrepublik nach Moskau. Die Diplomatenstelle will er im Sommer antreten.
Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff kann sein Amt als neuer deutscher Botschafter in Moskau diesen Sommer antreten. Die russische Regierung erteilte ihre Erlaubnis für die Personalie, das sogenannte Agrément, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin am Dienstag mitteilte.
Demnach wird der 56-jährige Bundestagsabgeordnete und Diplomat sein neues Amt "diesen Sommer" aufnehmen. Zur Kriegslage in der Ukraine hatte Lambsdorff, der als Außenpolitik-Experte gilt und der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe im Bundestag vorsitzt, sich zuletzt Anfang des Jahres öffentlich geäußert.
"Ganz schwierige Phase"
Am Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sprach er davon, dass noch längst kein Frieden in Sicht sei. "Wir haben im Moment keine Hinweise darauf, dass es friedlicher werden könnte", so der FDP-Politiker damals. Diese Haltung bekräftigte er nun in einem Interview mit der Bundestag-Zeitschrift "Parlament". Die politischen Beziehungen zu Russland steckten "zurzeit in einer ganz schwierigen Phase", sagte Lambsdorff. "Die Hoffnung muss sein, dass sich das eines Tages verbessert, nur leider gibt es derzeit kaum Anzeichen, die darauf hindeuten."
Seit 1995 ist Lambsdorff im Auswärtigen Dienst aktiv, wo er unter anderem im Planungsstab, in der Botschaft in Washington D.C. und als Länderreferent für Russland gearbeitet hat. Sein Vater war ebenfalls Diplomat. Graf Lambsdorff löst Géza Andreas von Geyr ab, der Deutschland seit September 2019 in Russland vertrat. Von Geyr soll jetzt Deutschlands Botschafter bei der Nato in Brüssel werden.
- Nachrichtenagenturen dpa und reuters
- das-parlament.de: "Das ist ein Mangel"