Hinweis auf Trump-Pläne für Grönland Putin rüstet in der Arktis auf

Kremlherrscher Wladimir Putin will mehr Truppen in die Arktis schicken. Ein neues U-Boot soll die nördlichen Seewege sichern.
Russland plant, seine militärische Präsenz in der Arktis weiter auszubauen. Präsident Wladimir Putin erklärte bei einem Arktisforum in Murmansk, dass die Zahl der Soldaten in der Region erhöht werden soll. Dafür sollen der Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone vorangetrieben werden.
Der Kremlherrscher betonte, dass dieser Schritt im Zusammenhang mit den militärischen Entwicklungen in der Region stehe. Russland werde damit seine Rechte gegenüber der Nato durchsetzen. Putin zeigte sich besorgt, dass die Nato-Länder den hohen Norden zunehmend als möglichen Konfliktherd betrachteten und dort Militärübungen durchführten. Dabei kämen auch Soldaten aus Finnland und Schweden zum Einsatz, "mit denen wir bis vor Kurzem noch keine Probleme hatten", so Putin. Beide Länder waren 2024 der Nato beigetreten, auch wegen der russischen Bedrohung.
Putin: Trump meint es mit Grönland ernst
Zugleich betonte Putin, dass Russland nicht zulassen werde, dass andere Länder seine Souveränität und nationalen Interessen gefährdeten. Unter dem Eis der Arktis werden große Lagerstätten an Öl und Gas vermutet, auf die Russland bereits Ansprüche erhoben hat.
Der Kreml-Chef äußerte sich auch über die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Grönland von Dänemark zu übernehmen. Es sei falsch, diese Pläne als "extravagante Rhetorik der neuen amerikanischen Administration" abzutun. Es handele sich um ernst zu nehmende Pläne der USA gegenüber Grönland. "Es ist offensichtlich, dass die USA auch weiterhin systematisch ihre geopolitischen, militärisch-politischen und wirtschaftlichen Interessen in der Arktis forcieren werden", sagte Putin.
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Neues U-Boot soll Seeweg durch die Arktis schützen
Wie ernst er es meint, zeigte er beim Stapellauf für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine. Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Murmansk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung. Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können.
Mit der "Perm" werde bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse zu Wasser gelassen, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. Solche U-Boote dienten nicht nur dem Schutz der russischen Küste und des nördlichen Seewegs, der nördlich an Russland durch die Arktis führt, sondern könnten auch zur Lösung verschiedener Aufgaben in den Weltmeeren eingesetzt werden, sagte der Kremlchef.
Russland hat in den vergangenen Jahren seine militärische Präsenz in der Arktis erheblich ausgebaut. Ein zentrales Element ist die Militärbasis Nagurskaja auf der Insel Alexandraland im Franz-Josef-Land. Diese Basis, die nördlichste Russlands, wurde in den vergangenen Jahren modernisiert und erweitert. Sie umfasst einen großen Gebäudekomplex mit Kasernen, Lagerhäusern, Garagen und einem Flughafen.
Zusätzlich betreibt Russland die Luftwaffenbasis Rogatschowo auf der Insel Nowaja Semlja in der Barentssee. Diese Basis verfügt über eine 2.500 Meter lange Start- und Landebahn und dient der Stationierung von Abfangjägern wie der Mikojan-Gurewitsch MiG-31.
- Nachrichtenagentur dpa
- csis.org: "The Ice Curtain: S-400 Deployments and Enhanced Defense of Russia’s Western Arctic from Rogachevo Air Base" (englisch)
- apnews.com: "Arctic nations face increasing pressure from Russia and China as they eye region’s resources" (englisch)