Spionagesatellit Südkorea birgt Reste von nordkoreanischer Weltall-Rakete
Eine von Nordkorea entsandte Satelliten-Trägerrakete ist nach dem Start im Meer versunken. Nun soll das südkoreanische Militär Teile des Wracks geborgen haben.
Die südkoreanischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erfolgreich ein großes Stück einer abgestürzten nordkoreanischen Weltraumrakete aus dem Meer geborgen. Offenbar sei am Donnerstagabend das Hauptteil der Rakete aus dem Gelben Meer geholt worden, erklärte der südkoreanische Generalstab am Freitag.
Nordkorea war am 31. Mai mit dem Versuch gescheitert, einen Spionagesatelliten ins All zu schicken. Die neue Satelliten-Trägerrakete "Cheollima-1" sei im Meer versunken, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Das Projektil habe "wegen eines unnormalen Starts des zweistufigen Motors seinen Schwung verloren".
Umfassende Bergungsaktion
Das südkoreanische Militär startete daraufhin eine umfassende Bergungsaktion und entsandte eine Flotte von Rettungsschiffen, Minensuchbooten und Dutzende von Tiefseetauchern. Das nun sichergestellte Wrackteil wurde in 75 Metern Tiefe rund 200 Kilometer südwestlich der Insel Eocheong geborgen, wie der Generalstab weiter mitteilte.
Das Wrackteil werde nun von spezialisierten Einrichtungen gründlich untersucht, unter anderem von der staatlichen Behörde für die Entwicklung der Verteidigung. Wissenschaftler erhoffen sich von der Analyse der geborgenen Trümmer Einblick in die nordkoreanischen Raketen- und Satellitenprogramme.
Das Verteidigungsministerium in Seoul veröffentlichte Bilder, auf denen eine lange, weiße, tonnenförmige Metallstruktur mit der Aufschrift "Chonma" zu sehen ist – möglicherweise eine Kurzform des offiziellen Raketennamens.
- Nachrichtenagentur AFP