USA schlagen Alarm Der mörderische Plan der Wagner-Söldner
Nicht nur in der Ukraine treiben Wagner-Söldner ihr Unwesen. Auch in Afrika wollen die Schergen Putins ganze Staaten destabilisieren. Die USA wappnen sich bereits.
Sie sind gefürchtet, nicht nur in der Ukraine. Die Kämpfer der Gruppe Wagner des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin greifen nach blutigen Interventionen in Syrien und der Ukraine auch immer häufiger in Afrika ein. Mit brutalen Methoden versuchen sie, in politisch ohnehin wenig stabilen Ländern wie Mali, dem Sudan oder der Zentralafrikanischen Republik politisches Chaos hervorzurufen und sich selbst zu bereichern.
Nun schlagen die USA offenbar Alarm. Prigoschins Paramilitärs sollen einem Bericht zufolge ein Mordkomplott gegen den Präsidenten des Tschad geplant haben. Wie das amerikanische Magazin "Politico" meldet, fährt die Regierung unter Joe Biden dagegen eine Strategie der Aufklärung: Demnach warnen US-Geheimdienste die Länder, in denen anscheinend Wagner-Operationen geplant sind und lassen dies auch die Gegenseite wissen.
Das Vorgehen dient einem doppelten Zweck. Zum einen sollen die betroffenen Länder und Regierungen für die Gefahr sensibilisiert werden, die von den russischen Söldnern ausgeht. Zum anderen soll damit ein Zeichen an Russlands Diktator Wladimir Putin gesendet werden, der sich der Unterstützung Prigoschins und seiner Schergen schon seit Langem bedient. "Seht her, wir wissen, was ihr vorhabt", lautet wohl die Botschaft an Moskau.
Für Putin hat das Chaos einen entscheidenden Vorteil
Die Spannungen zwischen Washington und Moskau nehmen seit Russlands Angriff auf die Ukraine stetig zu. Dass die USA nun diese Informationen über die Wagner-Gruppe an die Öffentlichkeit geben, zeigt, wie besorgt die Biden-Administration offenbar angesichts des russischen Vorgehens ist. Demnach beschränkt sich die Konfrontation der beiden Nuklearmächte längst nicht mehr nur auf die Schlachtfelder in der Ukraine. Der afrikanische Kontinent ist zu einem weiteren Schauplatz der Auseinandersetzungen um weltweite Einflusssphären geworden.
Während Russland den afrikanischen Staaten "Frieden und Stabilität" verspricht, wenn sie mit russischen Söldnern kooperieren, sehen Geheimdienste wie die amerikanische Central Intelligence Agency (CIA) das Engagement von Prigoschins brutalen Truppen als sicheres Indiz dafür, dass die betreffenden Länder in politischem Chaos versinken. Das würde Prigoschin anschließend unter anderem dafür nutzen, sich an den zahlreichen Bodenschätzen des Kontinents zu bereichern.
Für Putin wiederum hat die politische Instabilität in Afrika den Vorteil, dass der Westen den Fokus weg vom Krieg in der Ukraine lenken und auch auf andere Schauplätze legen muss. So geschehen etwa im Sudan, wo zwei Generäle das Land gerade in einen blutigen Bürgerkrieg stürzen. Einer von ihnen wird unter anderem von Russland unterstützt.
Dass Geheimdienste ihre vertraulichen Informationen mit der Öffentlichkeit teilen, ist nicht immer so gewesen. Offenbar geht die US-Administration nun zumindest in diesem Punkt allerdings einen neuen Weg. "Der effizienteste Weg, um die Gruppe Wagner zu bekämpfen, ist die Wahrheit", sagte ein US-Offizieller "Politico". "Finden wir glaubwürdige Informationen, die den desaströsen Einfluss Wagners bestätigen, lassen wir die Öffentlichkeit das natürlich wissen, denn je mehr Menschen und Entscheidungsträger Bescheid wissen, desto besser."
- politico.com: To counter Russia in Africa, Biden deploys a favored strategy (englisch)