t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

Er stürzte eine Weltregion ins Chaos: Was macht George W. Bush heute?


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Was macht George W. Bush heute?
Er stürzte eine Weltregion ins Chaos


Aktualisiert am 20.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Player wird geladen
Krieg ohne Mandat: Aufnahmen zeigen die Eroberung des Irak und den Sturz von Machthaber Saddam Hussein im Jahr 2003. (Quelle: t-online)
News folgen

Unter George W. Bush griffen die USA vor 20 Jahren den Irak an. Was macht der frühere US-Präsident und Oberbefehlshaber heute?

Er wollte Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden haben und gab vor 20 Jahren den Angriffsbefehl auf das Regime von Diktator Saddam Hussein. George W. Bush gehört zu den umstrittensten US-Präsidenten der Geschichte. Mit dem Angriff auf den Irak führte er die Amerikaner während seiner Amtszeit gleich in zwei Kriege – nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 gegen die Taliban in Afghanistan. Seinen Feldzug gegen den Irak beendete Bush mit einer Rede auf dem US-Flugzeugträger USS Abraham Lincoln. "Mission erfüllt", sagte er damals.

Aber das war sie nicht. Hussein hatte keine Massenvernichtungswaffen, der Krieg der US-Koalition im Irak war völkerrechtswidrig. Die Kriegsjahre von Bush jr. haben die Welt und insbesondere den Mittleren Osten ins Chaos gestürzt und die USA international viel Vertrauen gekostet. Ein Schatten, der bis heute auf seine Präsidentschaft fällt.

Empfohlener externer Inhalt
Youtube

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Aber was macht George W. Bush heute? Nach seiner Amtszeit inszeniert er sich in den USA als Stimme der Vernunft. Mit dem Irak-Krieg scheint er aber noch zu hadern.

Kampf gegen den Alkohol

George W. Bush ist mittlerweile 76 Jahre alt und damit nach Jimmy Carter und Donald Trump der zweitälteste noch lebende Ex-US-Präsident. Sein Vorgänger Bill Clinton ist einen Monat jünger als Bush jr. Im August 2013 musste er am Herz operiert werden, ihm wurde ein Stent eingesetzt.

Nach dem Ende seiner Amtszeit im Jahr 2010 räumte Bush zunächst mit der Vergangenheit vor seiner Präsidentschaft auf. Ein Jahr nach der Amtsübergabe an Barack Obama gab Bush zu, ein Alkoholproblem gehabt zu haben. "Ich bezweifle, dass ich hier stünde, hätte ich nicht aufgehört, Whiskey, Bier und Wein zu trinken", sagte Bush in einem Interview mit ABC News. Im Alter von 40 Jahren habe er aufgehört zu trinken und sich der "Midlands First United Methodist Church" angeschlossen. "Eines Abends trank ich zu viel, da beschloss ich, es zu beenden." Seitdem bezeichnet er sich als gläubigen Christen.

Aber Bush soll auch härtere Drogen genommen haben. Er habe im Camp David Kokain geschnupft, während sein Vater George Bush Präsident war, schrieb etwa die Skandal-Biografin Kitty Kelley. George W. Bush hat sich nie zu den Vorwürfen geäußert.

George W. Bush ringt mit seiner Kriegsverantwortung

Der 43. US-Präsident zog sich nach dem Ende seiner Amtszeit weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück. "Seit wir das Weiße Haus verlassen haben, bin ich in der Öffentlichkeit etwas ruhiger geworden. Acht Jahre im Rampenlicht waren eine Menge. Laura (Anm. d. Red.: seine Frau) und ich sind sehr zufrieden mit dem Leben danach", sagte Bush jr. bei einer Rede im Jahr 2016.

"Wir verbringen viel Zeit auf unserem Hof, wo wir Baum-Farmer geworden sind. Ich habe Bücher geschrieben. Das hat eine Menge Leute erstaunt, die glaubten, dass ich nicht lesen und schon gar nicht schreiben kann."

George W. Bush legte sich zudem ein neues Hobby zu: Er begann zu malen. Außerdem veröffentlichte er fünf Bücher, darunter seine Memoiren und ein Porträt seines Vaters. Für sein Buch "Portraits of Courage" porträtierte er ehemalige Soldatinnen und Soldaten, die im Krieg verwundet wurden.

Bush sprach nie über seine Verantwortung bei der Irak-Invasion

Der Krieg im Irak schien ihn auch nach seiner Amtszeit nicht loszulassen. Erst im September 2022 kritisierte er Wladimir Putins Angriffskrieg in der Ukraine und verhaspelte sich. Die russische Invasion sei "die Entscheidung eines einzelnen Mannes, eine völlig ungerechtfertigte und brutale Invasion im Irak zu starten", sagte Bush jr. bei einer Veranstaltung. "Ich meine die Ukraine."

Über seine Verantwortung bei der US-Invasion in den Irak sprach Bush jr. dagegen öffentlich nie. Erst mit der US-Präsidentschaft von Donald Trump schaffte er es, sein Ansehen wieder deutlich zu steigern.

Bush jr. stellte sich gegen Trump und unterstützte nach dem Tod von George Floyd 2020 die "Black Lives Matter"-Bewegung. Anfang 2021 warb er außerdem zusammen mit Bill Clinton, Jimmy Carter und Barack Obama für die Corona-Impfung. Nach den Hurrikans "Harvey", "Irma" und "Maria" nahm er 2017 gemeinsam mit seinem Vater und den anderen vier Ex-Präsidenten an einem Benefizkonzert für die Opfer in Texas teil.

George W. Bush lebt nach seiner Zeit als Präsident zurückgezogen, aber er versucht dennoch, gelegentlich Zeichen zu setzen. Dann, wenn es für ihn wichtig erscheint.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website