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Hacking und Fake News: Diese Firma manipuliert offenbar weltweit Wahlen


"Armee" von Bots
Bericht: Diese Firma verfälscht weltweit Wahlen

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 15.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Hacker-Programm (Symbolfoto): Die israelische Firma "Team Jorge" hat den Berichten zufolge Kunden aus Wirtschaft und Politik.Vergrößern des Bildes
Hacker-Programm (Symbolfoto): Die israelische Firma Team Jorge hat den Berichten zufolge Kunden aus Wirtschaft und Politik. (Quelle: IMAGO/Silas Stein)

Eine bisher unbekannte israelische Firma steuert Medienberichten zufolge Fake-News-Kampagnen weltweit. Ziel sei es, Wahlen für Kunden zu manipulieren.

Eine israelische Firma hat nach Angaben von investigativ arbeitenden Reportern gegen Bezahlung weltweit Wahlen manipuliert. Nach internationalen Recherchen, an denen auch der "Spiegel", die "Zeit" und das ZDF beteiligt waren, hat das sogenannte Team Jorge Kunden aus Wirtschaft und Politik. Um ihre Ziele zu erreichen, setzen die ehemaligen Militärs und Agenten laut der Recherche der Investigativredaktion "Forbidden Stories" gezielt Fake News und Hacking-Methoden ein. Die Berichte basieren auf sechs Stunden heimlich aufgenommener Gespräche, in denen der Firmenchef Tal Hanan und sein Team ihren Service vorstellen.

Das Team habe sich bisher in 33 nationale Wahlkämpfe und Abstimmungen eingemischt, unter anderem in Kenia und Nigeria, hieß es. 27 der Einsätze seien erfolgreich gewesen, hört man Tal Hanan in der Aufnahme sagen. Die Firma mische sich nach eigenen Angaben nicht in die US-amerikanische Politik ein und unternehme nichts gegen Russland. Aktionen in Israel würden ebenfalls strikt abgelehnt.

Für die Manipulation in den sozialen Medien habe das Team eine eigene Plattform namens Aims entwickelt, mit der man verifizierte Nutzerkonten schaffen könne. Nicht alle Behauptungen könnten aber unabhängig überprüft werden, hieß es.

Team Jorge kontrolliert mehr als 30.000 Bots

Die Firma hat ihren Sitz den Reportern zufolge in der israelischen Stadt Modiin – diese liegt etwa auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Das Team kontrolliere eine "Armee" von mehr als 30.000 Bots, berichtete der britische "Guardian" am Mittwoch. Dabei handle es sich um Profile in sozialen Medien, hinter denen keine echten Menschen stehen. Diese seien extrem raffiniert gestaltet und gleichzeitig auf verschiedenen Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube vertreten.

Das Team sei nach eigenen Angaben auch in der Lage, Telegram und Gmail zu hacken. Mithilfe von Schmutzkampagnen und und gestohlenen Informationen werde so die öffentliche Meinung gezielt beeinflusst.

Für seine Dienstleistungen fordere Hanan zwischen 400.000 und 600.000 Dollar im Monat. Den Berichten zufolge wies der israelische Geschäftsmann jegliches Fehlverhalten zurück. Die Deutsche Presse-Agentur in Tel Aviv hat ebenfalls eine Reaktion erbeten.

Verwendete Quellen
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