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China will auf Distanz zu Russland gehen


Misstrauen gegen Putin?
Bericht: China will auf Distanz zu Russland gehen

Von t-online, sje

Aktualisiert am 11.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Xi Jinping und Wladimir Putin im September letzten Jahres: Wie groß ist das gegenseitige Vertrauen wirklich?Vergrößern des Bildes
Xi Jinping und Wladimir Putin im September letzten Jahres: Wie groß ist das gegenseitige Vertrauen wirklich? (Quelle: Alexander Demianchuk/imago-images-bilder)
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Das Verhältnis zwischen China und Russland gilt als gut – trotz des Ukraine-Kriegs. Einem Bericht zufolge will sich Xi Jinping nun aber umorientieren.

Russlands Krieg gegen die Ukraine lief bisher alles andere als nach Plan: Die russische Wirtschaft ist dank westlicher Sanktionen geschrumpft, militärisch geht es seit Monaten nicht voran und international ist das Putin-Regime stark isoliert. Laut einem Bericht der britischen Zeitung "Financial Times" soll Russlands Verbündeter China nicht allzu erfreut über diese Entwicklungen sein. Staatschef Xi Jinping erwäge sogar, seine Außen- und Wirtschaftspolitik neu auszurichten. Der Fokus liege auf die Beziehungen zu Europa, Russland soll Xis Plänen zufolge dann nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

Kann das stimmen? Die "Financial Times" beruft sich auf nicht näher genannte chinesische Beamte. Einer von ihnen habe demnach Putin als "Verrückten" bezeichnet. "Die Entscheidung zur Invasion (der Ukraine) wurde von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen getroffen", wird dieser zitiert. "China sollte Russland nicht einfach folgen."

Dem Bericht zufolge erkennt man in Peking mittlerweile die Möglichkeit, dass Russland nicht als Sieger aus dem Krieg gegen die Ukraine hervorgehen könnte, sondern stattdessen als "kleine Macht", die global wenig zu melden habe. Auch herrsche in der chinesischen Regierung ein gewisses Misstrauen gegenüber Putin persönlich. So habe Moskau Peking nicht über die Pläne, in die Ukraine einzumarschieren, informiert.

Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen: Der China-Experte Alexander Gabuev vom US-Thinktank Carnegie Endowment entgegnet, Peking brauche Moskau weiterhin, um den Westen auf globaler Ebene zu schwächen. Dies gelte auch, sollte Russland in der Ukraine verlieren – in diesem Fall wäre Moskau noch abhängiger von Peking als heute. China zeige sich westlichen Vertretern gegenüber gerne offen, betrachte Europa und die USA aber tatsächlich als Rivalen.

Kommt der Kurswechsel Richtung Europa?

Sollte sich China tatsächlich von Russland distanzieren, wäre das ein grundlegender Kurswechsel: Noch im Dezember hatten Xi und Putin verabredet, die Beziehungen ihrer Länder vertiefen zu wollen. Erst am Montag hatte Moskau zudem nach einem Telefonat der beiden Außenminister mitgeteilt, man sei sich einig in seinem gemeinsamen Kurs gegen den Westen. Russland und China lehnten "die Politik der USA und ihrer Satelliten zur Herstellung einer Hegemonie in den internationalen Beziehungen" ab.

Die "Financial Times" schreibt nun aber, China wolle sich Europa weiter zuwenden und so auch den US-Einfluss dort eindämmen. Man wolle die europäischen Regierungen davon überzeugen, die engeren Beziehungen zu Moskau dafür zu nutzen, einen Einsatz von Atomwaffen durch Putin zu verhindern.

China hat im Gegensatz zu den westlichen Staaten Russlands Angriff auf die Ukraine nicht verurteilt. Peking und Moskau werfen dem Westen vor, sich in innere Angelegenheiten einzumischen und Konflikte mit China und Russland zu provozieren sowie deren Entwicklung mit Sanktionen auszubremsen.

Verwendete Quellen
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