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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach "Spiegel"- und t-online-Informationen Russen besprachen Atomschlag auf Berlin
Während eines Manövers soll das russische Militär Atomangriffe auf Deutschland besprochen haben. Westliche Geheimdienste hörten mit.
Innerhalb der russischen Armee wurden wenige Wochen vor Wladimir Putins Angriff auf die Ukraine Szenarien eines Nuklearschlags gegen Deutschland besprochen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Laut Informationen von t-online treffen die Schilderungen im Bericht zu.
Demnach haben westliche Nachrichtendienste Ende 2021 Funksprüche der russischen Marine von einem Manöver auf der Ostsee abgefangen. In der abgehörten Kommunikation wurde demnach von Nuklearschlägen gegen Deutschland gesprochen, wobei drei Ziele genannt wurden: Berlin, die Ramstein Air Base der United States Air Force und der Fliegerhorst Büchel, wo die US-Armee Atombomben lagert.
In einer abweichenden Schilderung der Kommunikation hieß es gegenüber t-online, als ein Ziel sei der Hamburger Hafen genannt worden. Möglicherweise erkläre die abgefangene Kommunikation Olaf Scholz' Zurückhaltung bei Waffenlieferungen.
Experten uneins
Wie der "Spiegel" weiter berichtet, interpretieren Sicherheitsexperten in den westlichen Diensten die Funksprüche unterschiedlich. So hieß es einerseits, es sei üblich, dass in einer militärischen Übung der Einsatz von Atomwaffen diskutiert und trainiert werde, auch bei Manövern der Nato komme das vor. Eine reale Gefahr müsse damit nicht verbunden sein.
Andere Experten halten es für möglich, dass das russische Militär in dem Wissen, abgehört zu werden, die Ziele bewusst genannt hat, um den Westen einzuschüchtern und Angst zu schüren. Über die Frage, wie ernsthaft der russische Präsident Wladimir Putin grundsätzlich den Einsatz von Atomwaffen in dem Krieg erwägt, sind sich die Experten uneins.
- Eigene Recherchen
- Der Spiegel: 44/2022, Seite 14