Medwedew "Deutschland hat Russland einen hybriden Krieg erklärt"
Deutschland hat Russland mit Sanktionen belegt. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew sieht darin eine Kriegserklärung.
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Deutschland "hybride Kriegsführung" gegen Russland vorgeworfen und den russischen Gas-Lieferstopp mit Berlins "unfreundlichem" Verhalten im Ukraine-Konflikt begründet.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe Russland vorgeworfen, kein verlässlicher Energielieferant mehr zu sein, schrieb Medwedew am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Tatsächlich aber sei es Deutschland, das "ein unfreundliches Land" sei, Sanktionen "gegen die gesamte russische Wirtschaft" verhängt habe und "tödliche Waffen" an die Ukraine liefere.
"Mit anderen Worten, Deutschland hat Russland einen hybriden Krieg erklärt. Deutschland verhält sich wie ein Feind Russlands", verkündete der Ex-Präsident und heutige stellvertretende Vorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrats. "Und dieser Onkel (Scholz) wundert sich, dass die Deutschen auf kleine Probleme mit dem Gas stoßen!" fügte er ironisch hinzu.
Gaslieferung von Gazprom steht still
Der russische Gasriese Gazprom hat die Lieferungen nach Deutschland durch die Pipeline Nord Stream 1 derzeit eingestellt. Der am Mittwoch begonnene Erdgas-Lieferstopp war zunächst mit turnusgemäßen Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation begründet worden, am Freitag erklärte Gazprom dann, wegen eines Öllecks an einer Turbine seien keine Lieferungen über die Pipeline möglich. Zur Dauer des Lieferstopps machte der Konzern keine Angaben.
Nach der Verhängung westlicher Sanktionen gegen Moskau wegen des Ukraine-Kriegs hatte Russland bereits mehrfach seine Gaslieferungen nach Europa reduziert.
- Nachrichtenagentur AFP