Hilfe bei Ausbildung und Logistik Westliche Geheimeinheiten angeblich in der Ukraine aktiv
Waffentransporte innerhalb Ukraine werden nach einem Medienbericht von westlichen Kommandos mitorganisiert. Sie sollen auch beim Training helfen.
Nach einem Bericht der New York Times sollen Geheimkommandos von westlichen Unterstützerstaaten in der Ukraine tätig sein. Es soll sich ein Netzwerk aus militärisch trainierten Einheiten und Geheimdiensten gebildet haben, das bei der Beschaffung von Informationen, von Waffen und deren Transport sowie beim Training hilft. Insgesamt seien 20 Staaten daran beteiligt.
Offiziell haben die Nato-Staaten immer wieder betont, keine Soldaten in den Ukraine-Krieg zu schicken. Ganz untätig sind sie aber nicht: So bildeten deutsche Soldaten ukrainische Kollegen an Waffen aus, die dann ins Kriegsgebiet geliefert werden sollen. In Idar-Oberstein lernten im Mai 60 Soldaten aus Kiew von der Bundeswehr, wie die Panzerhaubitze 2000 benutzt wird.
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Auch Großbritannien führt solche Trainings durch, zum Teil sogar in Polen. 60 ukrainische Soldaten wurden vor kurzem an modernen Mehrfachraketenwerfern der USA auf der US-Basis in Ramstein trainiert.
Informationsbeschaffung und Beratung des ukrainischen Militärs
Die New York Times berichtet nun, dass Mitarbeiter des CIA in der Ukraine, vor allem in der Hauptstadt Kiew, operieren. Sie sollen eine große Rolle bei Austausch von Geheiminformationen zwischen den USA und der Ukraine spielen. "Gleichzeitig arbeiteten auch ein paar Dutzend Kommandos aus anderen Nato-Staaten, darunter Großbritannien, Frankreich, Kanada und Litauen, in der Ukraine", heißt es in dem Artikel, der sich auf Mitarbeiter der Biden-Regierung beruft.
Diese Einheiten würden bei der Ausbildung helfen und das ukrainische Militär beraten – zum Beispiel mit Informationen über russische Stellungen und Truppenbewegungen. Eine weitere wichtige Rolle sollen sie bei der Logistik spielen, gerade wenn es darum geht, die Waffenlieferung der Verbündeten sicher an die Front zu bringen.
Im Mai hatte die Armee-Staatssekretärin Christine E. Wormuth bei einer Veranstaltung des Atlantic Council gesagt: "Wir versuchen dabei zu helfen, die verschiedenen Lieferungen von Waffen zu bewegen." Außerdem helfen man mit Informationen, welchen Angriffen Konvois der Ukraine ausgesetzt sein können.
Unterstützung für Luftwaffe aus Ramstein
In Deutschland soll eine Gruppe namens "Grey Wolf" in Rammstein der ukrainischen Luftwaffe Unterstützung bei taktischen und technischen Fragen geben. Mitglieder der Green Berets Einheit der US-Armee sollen außerdem in Deutschland ukrainischen Soldaten Erste-Hilfe-Kurse gegeben haben – sie sollen lernen, Verwundete schneller zu versorgen und abzutransportieren, um so die hohen Verluste zu verringern.
An der Kriegsfront seien keine Kommandos, sagten Offizielle der "New York Times", aber sie würden in anderen Teilen des Landes sitzen und von dort über verschlüsselte Kanäle kommunizieren. Wie wichtig diese logistische Unterstützung ist, betonte ein US-Politiker.
"Es war entscheidend zu wissen, mit wem man sich in chaotischen Situationen auf dem Schlachtfeld auseinandersetzen und an wen man Waffen bringen sollte", sagte Jason Crow, ein Demokrat aus Colorado, der im Geheimdienst-Komitee sitzt und selbst und ehemaliger Army Ranger ist. Ohne diese Beziehungen hätte das viel länger gedauert." Von offizieller Seite sind Aktivitäten der CIA in der Ukraine nicht bestätigt worden.
- New York Times: "Commando Network Coordinates Flow of Weapons in Ukraine, Officials Say"
- Atlantic Council: "A conversation with Secretary Christine Wormuth on the Army’s role in the National Defense Strategy" (auf Englisch)