Ukraine-Krieg Lawrow: Wollen Krieg nicht bis zum 9. Mai beenden
Der 9. Mai ist ein symbolträchtiger Tag in Russland. Es gibt Gerüchte, Putin wolle zum "Tag des Sieges" den Sieg im Ukraine-Krieg verkünden. Sein Außenminister dementiert nun und äußert sich auch zum Risiko eines Atomkriegs.
Russland will seinen Militäreinsatz in der Ukraine nicht bis zum Jahrestag des Sieges über Nazideutschland am 9. Mai beenden. "Unser Militär wird seine Handlungen nicht künstlich an irgendeinem Datum ausrichten", sagte Außenminister Sergej Lawrow dem italienischen Fernsehsender Mediaset.
"Das Tempo des Einsatzes in der Ukraine hängt in erster Linie von der Notwendigkeit ab, die Risiken für die Zivilbevölkerung und die russischen Militärangehörigen zu minimieren", fügte Lawrow in dem am Sonntag ausgestrahlten Interview hinzu.
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Symbolträchtiger Tag
Am 9. Mai feiert Russland traditionell den Sieg über Nazideutschland mit einer Militärparade und einer Rede von Kremlchef Wladimir Putin auf dem Roten Platz in Moskau. In diesem Jahr kommt den Feierlichkeiten vor dem Hintergrund des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine eine besondere Bedeutung zu. Ukrainische Medien hatten berichtet, dass nach Geheimdiensterkenntnissen Russland den Ukraine-Krieg am 9. Mai beenden wolle.
Der russische Oppositionelle und langjährige Parlamentsabgeordnete Gennadi Gudkow schrieb hingegen bei Twitter, Putin könnte eine Generalmobilmachung planen. "Wenn Putin am 9. Mai eine Generalmobilmachung für den Krieg mit der Ukraine anordnet (darüber schreibt die britische Presse), dann werden Russland und die Russen ganz beschissen dran sein." Zuvor hatte sich der britische Verteidigungsminister Ben Wallace dementsprechend geäußert.
Lawrow zufolge setzt sich sein Land dafür ein, einen Atomkrieg zu verhindern. "Russland hat niemals die Bemühungen aufgegeben, Übereinkommen zu erzielen, die gewährleisten, dass es nie zu einem Atomkrieg kommt", sagte er. Westliche Medien würden die russischen Warnungen falsch darstellen.
- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters