Vorwurf um Biowaffen Russland erneuert Anschuldigung – und fordert Erklärung der USA
Moskau hält an der Behauptung fest, die Ukraine würde mithilfe der USA biologische Waffen entwickeln – und mögliche Beweise dafür vernichten. Die US-Regierung sieht darin eine gefährliche Strategie.
Russland hat seine Vorwürfe, die Ukraine würde biologische Waffen bauen, erneuert. Zudem verlangt Moskau von den USA eine Erklärung dafür, warum sie das von der Führung in Moskau so bezeichnete "militärisch-biologische Programm" in der Ukraine unterstützen. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, forderte von der US-Regierung Transparenz.
Die USA müssten der Welt erklären, warum sie dieses Programm unterstützten. Im Zuge des militärischen Sondereinsatzes – so bezeichnet die russische Führung den Einmarsch – seien Fakten ans Licht gekommen, dass es Versuche gegeben habe, Beweise für die Existenz von militärisch-biologischen Programmen zu vernichten. "Wir sprechen hier nicht von friedlichen oder wissenschaftlichen Zwecken", sagte Sacharowa.
USA warnt vor möglicher russischer Kontrolle über Forschungslabore
Die US-Außenstaatssekretärin Victoria Nuland hatte zuvor davor gewarnt, dass russische Truppen die Kontrolle über "biologische Forschungseinrichtungen" in der Ukraine erlangen könnten. Die US-Regierung arbeite "mit den Ukrainern daran, wie sie verhindern können, dass diese Forschungsmaterialien in die Hände der russischen Streitkräfte fallen, sollten diese sich nähern", sagte sie am Dienstag bei einer Anhörung des US-Senats.
US-Senator Marco Rubio wies darauf hin, dass es "russische Propaganda"-Berichte gebe, in denen behauptet werde, die Ukrainer wollten mithilfe der Nato biologische Waffen einsetzen.
Auf die Frage von Rubio, ob im Falle eines Angriffs mit biologischen oder chemischen Waffen in der Ukraine die Russen dahinterstecken würden, antwortete Nuland: "Daran besteht für mich kein Zweifel, Senator." Sie fügte hinzu: "Es ist eine klassische russische Technik, dem anderen die Schuld für das zu geben, was sie selbst vorhaben."
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Keine Beweise für Herstellung von Atomwaffen in Ukraine
Am Sonntag hatte das russische Außenministerium auf Twitter erklärt, dass die russischen Streitkräfte Beweise dafür gefunden hätten, dass Kiew "Spuren des vom Pentagon finanzierten militärisch-biologischen Programms in der Ukraine beseitigt".
Der Atlantic Council, eine Denkfabrik mit Sitz in Washington, ist hingegen der Ansicht, dass der Kreml seine Invasion mit der falschen Behauptung rechtfertigen wollte, die Ukraine entwickle Atombomben und biologische Waffen. Der Rat erklärte, es gebe keine Beweise dafür, dass die Ukraine solche Waffen herstelle. Auch die ukrainische Regierung wies den Vorwurf strikt zurück. Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete ihn ebenso als absurd.
- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters