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Hongkong: Regierungschefin Carrie Lam will Eingreifen Chinas nicht ausschließen


Proteste in Hongkong
Regierungschefin Lam will Eingreifen Chinas nicht ausschließen

Von dpa
08.10.2019Lesedauer: 2 Min.
In Hongkong stationierte Truppen der Volksbefreiungsarmee: Mehr als 10.000 Soldaten sind auf dem Gebiet stationiert.Vergrößern des Bildes
In Hongkong stationierte Truppen der Volksbefreiungsarmee: Mehr als 10.000 Soldaten sind auf dem Gebiet stationiert. (Quelle: dpa-bilder)

Die Rhetorik in Hongkong wird schärfer: Für den Fall, dass die Lage in der Sonderverwaltungszone eskaliert, könne "keine Option ausgeschlossen werden", so Regierungschefin Carrie Lam.

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam schließt ein Eingreifen des chinesischen Militärs im Falle einer krassen Eskalation der Proteste nicht aus. "Wenn die Situation so schlimm wird, kann keine Option ausgeschlossen werden", sagte Lam am Dienstag bei einer Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten, ab welchem Punkt sie die chinesische Regierung um Hilfe bitten würde.

Lam machte dabei aber mehrfach deutlich, dass sie weiterhin davon ausgehe, dass Hongkongs Regierung die Lage alleine bewältigen könne. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch das starke Gefühl, dass wir die Lösungen selbst finden werden", sagte Lam. Dies sei auch die Position der chinesischen Zentralregierung.

China stationiert mehr Truppen in Hongkong

Mehr als 10.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee sind seit der Rückgabe der britischen Kronkolonie 1997 an China in Hongkong stationiert. Nach unbestätigten Berichten soll die Truppenstärke angesichts der Proteste unter dem Vorwand einer Rotation heimlich aufgestockt worden sein. Auch sollen an der Grenze Spezialkräfte stationiert worden sein. Nach geltendem Recht könnte Hongkongs Regierung die Zentralregierung in Peking um militärische Hilfe bitten, wenn sie mit den Protesten nicht mehr klar kommt.

Die überraschende Verhängung eines Vermummungsverbotes in einem Rückgriff auf koloniales Notstandsrecht am Freitag hatte die Spannungen in der chinesischen Sonderverwaltungsregion am Wochenende und am Montag noch einmal verschärft.


Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, genießen aber – anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik – mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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