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Suizide unter Protestierenden: Gedenken in Hongkong – Polizei greift ein


Suizide unter Protestierenden
Honkonger Demonstranten gedenken Toten – Polizei greift ein

Von dpa
07.10.2019Lesedauer: 1 Min.
Demonstranten verbrennen sogenanntes "Schicksalspapier" an der King Edward U-Bahnstation in Hongkong: Beim Chung Yeung Fest wird in der chinesischen Tradition der Toten gedacht.Vergrößern des Bildes
Demonstranten verbrennen sogenanntes "Schicksalspapier" an der King Edward U-Bahnstation in Hongkong: Beim Chung Yeung Fest wird in der chinesischen Tradition der Toten gedacht. (Quelle: Vernon Yuen/dpa-bilder)

Die Hongkonger Demokratiebewegung geht davon aus, dass sich bereits acht Menschen im Zuge der Proteste das Leben genommen haben. Bei einer Gedenkfeier für die Toten griff die Polizei jetzt hart durch.

Mit Tränengas ist die Polizei in Hongkong am Montag gegen Demonstranten vorgegangen, die der vermeintlichen Opfer in den eigenen Reihen gedenken wollten. Dutzende Polizisten waren rund um die U-Bahn-Station Prince Edward im Einsatz, ein Brennpunkt der seit fünf Monaten andauernden Proteste. Sie räumten die Straßen rund um die Station, entfernen Ziegelsteine und Metallbarrieren, die die prodemokratischen Regierungskritiker aufgestellt hatten, um die Polizei fernzuhalten. Zahlreiche Demonstranten flohen zu Fuß.

Hunderte Menschen waren am Montagabend zum Chung Yeung Fest, an dem der Toten gedacht wird, an der U-Bahn-Station zusammengekommen. Sie wollten diejenigen ehren, die ihrer Ansicht nach im Namen der Proteste gestorben sind. Betreiber eines Online-Chatraums, in dem Demonstranten emotional betreut werden, sagten der Deutschen Presse-Agentur, es habe ihrer Einschätzung nach bisher acht Selbstmorde im Zusammenhang mit der Protestbewegung gegeben.


Trotz eines Vermummungsverbot trugen am Montag viele Demonstranten Gesichtsmasken. Die Verhängung des Vermummungsverbotes in einem Rückgriff auf koloniales Notstandsrecht am Freitag hatte die Spannungen in der chinesischen Sonderverwaltungsregion an diesem Wochenende noch einmal verschärft. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, genießen aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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