Trotz Erfolgs der Lega Italien hat jetzt einen Transgender-Bürgermeister
Eigentlich ist die italienische Gemeinde Tromello konservativ: Bei den EU-Wahlen gingen die meisten Stimmen an die Lega. Trotzdem wählte Tromello einen Bürgermeister, der nicht in das rechte Weltbild passt.
In Italien wurde ein Transgender-Bürgermeister gewählt – und das in einem Ort, in dem die rechtspopulistische Lega dominiert. Gianmarco Negri gewann in der kleinen norditalienischen Gemeinde Tromello in der Lombardei. Der 40-jährige Anwalt setzte sich bei der Kommunalwahl am Sonntag mit mehr als 37 Prozent gegen den Bürgermeisterkandidaten der Lega durch. Er sei der erste Transgender-Bürgermeister des Landes, twitterte der Sprecher des Homosexuellenverbandes Gay Center.
Laut Medienberichten hatte Negri vor fünf Jahren sein Geschlecht geändert. Damals habe er Maria geheißen.
Die Lega stellt sich immer wieder gegen Trans-Menschen
In der Gemeinde mit etwa 3.700 Einwohnern wählten bei der gleichzeitig stattfindenden Europawahl rund 56 Prozent die Lega von Innenminister Matteo Salvini. Viele Lega-Politiker äußern sich immer wieder gegen Homosexuelle und vertreten konservative Meinungen, wenn es um Transgender-Fragen geht.
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Salvini war erst vor Kurzem bei dem "Weltfamilienkongress" in Verona dabei, bei dem ultrarechte Politiker und erzkonservative Christen unter anderem gegen die Gleichstellung Homosexueller protestierten.
- Nachrichtenagentur dpa