Stimmen ausgezählt Modi-Partei gewinnt Wahl in Indien
Das Endergebnis der Wahl in Indien steht fest: Die Mehrheit der 600 Millionen Wähler stimmte für die derzeit regierende Partei. Der Frauenanteil im Parlament ist leicht angestiegen.
Bei der Wahl in Indien hat die Regierungspartei BJP von Premierminister Narendra Modi eine beträchtliche Mehrheit von 303 der 545 Sitze im Unterhaus des Parlaments gewonnen. Dieses Endergebnis teilte die Wahlkommission am Freitagabend (Ortszeit) mit, nachdem seit Donnerstag alle rund 600 Millionen abgegebenen Stimmen ausgezählt worden waren.
Es war die deutlichste Wiederwahl einer indischen Regierungspartei seit die jahrzehntelang regierende Kongresspartei im Jahr 1971 unter der damaligen Premierministerin Indira Gandhi 352 Sitze erhielt.
Opposition bleibt zweitstärkste Partei
Die hindu-nationalistische BJP (Bharatiya Janata Party – Partei des indischen Volkes) schnitt damit wesentlich besser ab als bei der vorherigen Parlamentswahl im Jahr 2014. Damals hatte sie mit 282 Sitzen als erste Partei seit 30 Jahren eine absolute Mehrheit erreicht. Modi wird voraussichtlich in der kommenden Woche den Eid für seine zweite fünfjährige Amtszeit ablegen.
Zweitstärkste Kraft bleibt die Kongresspartei von Oppositionsführer Rahul Gandhi, einem Enkel von Indira Gandhi. Sie verbesserte sich mit 52 Sitzen etwas im Vergleich zu ihrem bislang schlechtesten Ergebnis vor fünf Jahren, als sie auf nur 44 Sitze kam.
78 Frauen unter Wahlsiegern
Unter den Wahlsiegern waren 78 Frauen. Das waren 16 mehr als bei der vorherigen Wahl. Mit einem Frauenanteil im Parlament von nur 14 Prozent liegt Indien aber weiter hinter vielen anderen Ländern, darunter etwa Saudi-Arabien und Afghanistan. Im deutschen Bundestag sind rund 31 Prozent der Abgeordneten Frauen.
- Enttäuschung für Opposition: Regierungspartei klarer Sieger bei Wahl in Indien
- Wahlen am 26. Mai: Migranten, habt ihr die Zeichen der Zeit nicht erkannt?
- Mit 16 Jahren wählen dürfen: Grüne: "Jugendlichen fehlt die politische Stimme"
In der mit etwa 1,3 Milliarden Einwohnern bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt war in sieben Phasen über knapp sechs Wochen vom 11. April bis zum 19. Mai abgestimmt worden. Rund 900 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 67 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa