Selten offene Einblicke Noah Becker spricht über seine Kindheit: "Mein Leben lang verfolgt"
Normalerweise übt sich Noah Becker in Zurückhaltung, gilt als Künstler mit eigenem Kopf. Jetzt macht er eine Ausnahme und gewährt in einem Interview Einblicke.
Wie es sich anfühlen kann, als Kind eines Prominenten aufzuwachsen, erklärt Noah Becker jetzt in einem seltenen Interview. Der 31-Jährige lebt derzeit in Berlin, hat dort ein eigenes Atelier, um seiner Kunst den nötigen Raum zu geben. Nur selten pendelt er noch in die USA, dorthin, wo er einst aufgewachsen ist – fernab der neugierigen deutschen Boulevardpresse.
In Los Angeles lebt seine Freundin. Seine Kindheit verbrachte er hingegen an der Ostküste: In Miami zogen ihn seine Eltern Boris und Barbara Becker auf. Das Paar setzte sich das Ziel, Noah zu schützen. Doch nicht immer gelang das.
Noah Becker will sich seine "Existenz zurückholen"
Bilder in offiziellen Fotoagenturen zeigen Noah schon im kleinsten Kindesalter. Der 1994 geborene Junge begleitete seinen berühmten Vater im Alter von drei Jahren zu einem Tennisturnier in Melbourne: Auf dem Schoß seiner Mutter ist er dort auf der Tribüne zu sehen. 1998 das gleiche Bild: Der kleine Noah und seine kritisch in die Objektive der Fotografen blickende Mutter bilden das Motiv.
Rückblickend sagt Noah Becker jetzt, rund 27 Jahre später, in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung": "Ich fühlte mich mein Leben lang von Kameras verfolgt." In Berlin sei er "zu einem jungen Erwachsenen geworden". Er wolle sich seine "Existenz zurückholen", so heißt es von ihm weiter.
Das Dasein als Kind einer berühmten Familie sollte nicht mehr im Fokus der Erzählungen über ihn stehen. So nachvollziehbar dieser Wunsch erscheint, so sehr ist Noah Becker auch bewusst, welche Privilegien er genießt. Der Sohn der Tennislegende weiß, dass es seiner Karriere nicht geschadet hat, von Geburt an bekannt gewesen zu sein – im Gegenteil. In der "NZZ" sagt der 31-Jährige aber auch, dass er sich seinen Ruf selbst erarbeitet hätte.
Wie die Tenniskarriere seines Vaters seine Kindheit von Grund auf prägte, zeigt dieses Detail: "'Ball' war mein erstes Wort", erinnert Noah Becker sich heute zurück, "die Wand war mein erster Freund. Wenn man Tennis gegen die Wand spielt, ist es, als spreche man mit seinen Freunden."
- nzz.ch: "'In Berlin darf ich sein, wie ich möchte', sagt der Künstler Noah Becker" (kostenpflichtig)