Justizminister tritt zurück Zypern übersieht Mordserie an Frauen – jahrelang
Sieben Frauenmorde wurden jahrelang weder aufgeklärt noch in Verbindung gebracht: Nun ist Zyperns Justizminister Nicolaou zurückgetreten. Er trage die politische Verantwortung für die Ermittlungen.
Wegen des Skandals um eine jahrelang unentdeckte Mordserie auf Zypern hat der Justizminister des Landes seinen Rücktritt eingereicht. Er trete aus "prinzipiellen und Gewissensgründen" zurück, erklärte Minister Ionas Nicolaou – auch wenn er nicht persönlich mit den Ermittlungen zu dem Fall zu tun gehabt habe.
Ein Armeeoffizier hatte zuvor gestanden, in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet zu haben. Mitte April hatten Touristen die erste Leiche in einem verlassenen Schacht entdeckt. Am 18. April wurde der Verdächtige festgenommen; wenig später fanden Ermittler in dem Schacht eine zweite Leiche. Eine dritte Leiche wurde in einem Brunnen gefunden, eine vierte in einem Koffer am Grund eines Baggersees. Nach den Leichen dreier weiterer möglicher Opfer wird noch gesucht.
- Serienmorde in Zypern: Taucher holen Koffer mit Frauenleiche aus See
- Mordserie erschüttert Zypern: Mann gesteht sieben Taten
Justizminister Nicolaou erklärte, er übernehme die politische Verantwortung für die offensichtlichen Mängel bei den Ermittlungen zu den sieben Vermisstenfällen. Er forderte die Polizeiaufsicht auf, eine Untersuchung einzuleiten, wer dafür verantwortlich sei.
- Nachrichtenagentur AFP