Ermordeter Jamal Khashoggi Saudisches Königshaus schenkt Kindern Luxushäuser
Der von saudischen Agenten getötete Journalist Jamal Khashoggi hinterlässt vier Kinder. Riad versucht offenbar, sie mit Geschenken von öffentlichen Äußerungen zu dem Fall abzuhalten.
Saudi-Arabien entschädigt einem Medienbericht zufolge die Kinder des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi mit Luxusvillen und monatlichen Zahlungen. Die "Washington Post" berichtet, jedes der vier Kinder Khashoggis habe ein Haus in der saudiarabischen Küstenstadt Dschidda im Wert von bis zu vier Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro) bekommen. Die zwei Söhne und zwei Töchter würden zudem monatlich mindestens 10.000 Dollar erhalten.
Die saudiarabische Führung wolle eine langfristige Übereinkunft mit der Familie des ermordeten Regierungskritikers finden, berichtet die "Washington Post", für die Khashoggi einst geschrieben hatte. Damit solle sichergestellt werden, dass die Familie sich weiterhin mit öffentlichen Äußerungen zu dem Fall zurückhalte.
Welche Rolle spielte MbS?
Dem Bericht zufolge will Khashoggis ältester Sohn Salah weiter in dem Königreich leben. Die anderen Kinder leben in den USA und dürfte die Luxushäuser verkaufen, schreibt die "Washington Post".
Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet worden. Erst nach wochenlangen Dementis räumte Riad unter internationalem Druck ein, dass der Regierungskritiker von saudiarabischen Agenten getötet wurde. Die Führung des Königreichs spricht aber von einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz zur Festnahme des Journalisten, der in den USA im Exil lebte.
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Viele Fragen in dem Fall sind weiter ungeklärt, etwa die Rolle von Saudi-Arabiens mächtigem Kronprinzen Mohammed bin Salman. Der US-Senat machte den Thronfolger auf Grundlage von Geheimdiensterkenntnissen für Khashoggis Tod verantwortlich. US-Präsident Donald Trump weigert sich dagegen, öffentlich Stellung gegen den mächtigen Verbündeten zu beziehen.
- Nachrichtenagentur AFP