Ansage des neuen Präsidenten Aus für Klimakonferenz in Brasilien
Im Amazonas-Regenwald wird geholzt wie seit Jahren nicht. Brasiliens designierter Präsident will sich dabei nicht reinreden lassen. Nun lehnt er die geplante Weltklimakonferenz in seinem Land ab.
Brasilien will nicht mehr als Gastgeber der Weltklimakonferenz im nächsten Jahr fungieren. Das Außenministerium gab am Mittwoch zunächst finanzielle Engpässe und den Regierungswechsel Anfang des Jahres als Gründe für die Rücknahme des Angebots an. Der designierte Präsident Jair Bolsonaro erklärte später, die Regierung dazu gedrängt zu haben. Er sei an der Entscheidung beteiligt gewesen. Die Hoheitsgewalt Brasiliens über das Amazonas-Gebiet sei in Gefahr. Der ultrarechte Bolsonaro erwägt dem Beispiel von US-Präsident Donald Trump zu folgen und aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen.
60 Prozent des Amazonas-Regenwalds liegen in Brasilien. Der Erhalt wird von Experten als wichtig im Kampf gegen die Erderwärmung erachtet. Vergangene Woche gab die brasilianische Regierung jedoch bekannt, dass die Zerstörung des tropischen Regenwalds jüngst so massiv war wie seit zehn Jahren nicht mehr. In den zwölf Monaten bis Ende Juli 2018 wurde ein Fläche abgeholzt, die der Hälfte von Jamaika entspricht.
Bolsonaro tritt sein Amt am 1. Januar an. Die Klimakonferenz im kommenden Jahr ist für November geplant. Das diesjährige Treffen beginnt am Montag im polnischen Kattowitz. Dort beraten Vertreter aus rund 200 Staaten über Wege, die Erderwärmung unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten.
- Nachrichtenagentur Reuters