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Türkei-Wahl hierzulande: Wo Erdogans Hochburgen in Deutschland sind


Wahlen in der Türkei
Das sind Erdogans Hochburgen in Deutschland

Von t-online, dpa, dru

Aktualisiert am 25.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Juli 2016: Erdogan-Anhänger zeigen in Köln ihre Unterstützung für den türkischen Staatschef.Vergrößern des Bildes
Juli 2016: Erdogan-Anhänger zeigen in Köln ihre Unterstützung für den türkischen Staatschef. (Quelle: dpa)

Erdogan bleibt Präsident der Türkei – auch dank der Stimmen aus Deutschland. Der Rückhalt für den konservativen Politiker unter den Türkeistämmigen ist unverändert stark. Dafür gibt es Gründe.

Zu Beginn des Wahlabends ließen erste Zahlen einen haushohen Sieg von Recep Tayyip Erdogan erwarten. In der Nacht aber schmolz der Vorsprung des türkischen Präsidenten, der um ein zweites Mandat als Staatschef kämpfte. Am Ende bedeuteten 52,6 Prozent die absolute Mehrheit und damit die Wiederwahl.

Weitaus deutlicher fiel das Ergebnis unter den Türkeistämmigen in Deutschland aus. Fast zwei Drittel von ihnen stimmten für Erdogan. Nach Auszählung von 100 Prozent der Stimmen kam der seit 2014 amtierende Staatschef hierzulande auf 64,78 Prozent, sein stärkster Konkurrent Muharrem Ince auf 21,88 Prozent.

Starker Rückhalt in NRW

Hochburgen von Erdogan in Deutschland sind etwa Düsseldorf, Stuttgart, Münster, Köln und München mit jeweils über 65 Prozent Zustimmung für den religiös-konservativen Politiker. Den Topwert erreicht er in Essen mit über 76 Prozent.

Herausforderer Ince schnitt besonders in Berlin (32,8 Prozent), Nürnberg (29,2 Prozent) und wiederum München (27,0 Prozent) besser ab, lag aber in allen 13 Wahllokalen in Deutschland letztlich klar hinter dem Amtsinhaber. Die Wahlbeteiligung unter den 1.443.585 Wahlberechtigten hierzulande war mit 49,7 Prozent so hoch wie noch nie.

Ähnliches Abstimmungsverhalten wie in der Vergangenheit

Der starke Rückhalt für Erdogan bei den Türken in Deutschland ist kein neues Phänomen. Bei früheren Abstimmungen wie der Parlamentswahl im November 2015 sahen die Zahlen ähnlich aus. Damals kam die AKP in Deutschland auf 59,7 Prozent. Beim Referendum über Erdogans Verfassungsreform stimmten 63,1 Prozent mit Ja. Das oppositionelle Lager der Reformgegner kam in Deutschland damals nur auf 36,9 Prozent.

Ein Grund könnte die starke Heimatverbundenheit vieler Türkeistämmiger sein. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Data 4U im Auftrag des ARD-Magazins Panorama im Dezember 2017 gaben 83 Prozent der befragten Türkeistämmigen an, den Begriff „Heimat“ stark oder überaus stark mit der Türkei zu verbinden. Deutschland sahen 46 Prozent der Befragten voll und ganz als ihre „Heimat“ an, 31 Prozent stimmten dieser Aussage bedingt zu.

Umfrage: Umgang zwischen Deutschen und Türken verschlechtert

Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gab an, dass sich der Umgang zwischen türkeistämmigen Migranten und Deutschen in den letzten Jahren verschlechtert hat. Als Gründe wurden vor allem die Streitigkeiten zwischen der deutschen und türkischen Regierung (59 Prozent) und die mediale Berichterstattung darüber (53 Prozent) genannt.

So sahen nur zwölf Prozent der Befragten die Kritik deutscher Medien an Erdogan für voll und ganz gerechtfertigt an. 27 Prozent hielten zumindest einen Teil der Kritik für angebracht. Aber für 44 Prozent war diese Kritik ganz und gar ungerechtfertigt. Für starke Unterschiede sorgte hierbei, ob die Befragten die deutsche Staatsbürgerschaft hatten, wie hoch ihr Bildungsgrad ist und wie alt sie sind. Befragte nur mit türkischer Staatsbürgerschaft und formal geringer Gebildete empfanden die Kritik an Erdogan als besonders ungerechtfertigt.

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