Italiens Regierungschef in spe Conte soll im Lebenslauf geflunkert haben
In Italien gibt es Wirbel um den Lebenslauf des potentiellen künftigen Regierungschefs.
Er ist noch nicht im Amt, schon kommen Zweifel auf: Der Kandidat für das Amt des italienischen Regierungschefs, der Jurist Giuseppe Conte, sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, sein Lebenslauf weise Ungereimtheiten auf. Conte hatte darin Universitäten auf der ganzen Welt aufgelistet, darunter auch die New York University (NYU).
Zuerst hatte eine Sprecherin der NYU der "New York Times" gesagt, ein Giuseppe Conte sei dort weder Student noch Angehöriger einer Fakultät gewesen.
Kurz darauf erläuterte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur, man habe alle Aufzeichnungen durchgesehen: Conte sei an der NYU weder Student noch Mitglied einer Fakultät gewesen. Er habe auch keinen offiziellen Status gehabt. Conte habe lediglich zwischen 2008 und 2014 die Erlaubnis gehabt, in der Bibliothek der Rechtswissenschaften zu forschen, so die Sprecherin. Außerdem habe er einen Jura-Professor der NYU in den Vorstand eines italienischen Rechtsmagazins eingeladen.
Lebenslauf nur "perfektioniert und aufgefrischt"
Der Universitätsprofessor ist von der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega für den Posten des Ministerpräsidenten vorgeschlagen worden.
Nach Bekanntwerden der ersten Berichte über den mutmaßlich veränderten Lebenslauf hatten Die Fünf Sterne am Dienstag erklärt: Conte habe an keiner Stelle geschrieben, Kurse oder Master an der Universität absolviert zu haben. Er habe in New York lediglich sein Studium der Rechtswissenschaften "perfektioniert und aufgefrischt". Der Wirbel in den Medien um Contes Lebenslauf sei die "x-te Bestätigung, dass sie wirklich so viel Angst vor dieser Regierung des Wandels haben".
Staatschef Sergio Mattarella wollte an diesem Dienstag aller Voraussicht nach noch keine Entscheidung über die neue Regierung treffen.
- dpa-AFX