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Aus Russland? Großbritannien entdeckt Spionage-Sensoren am Meeresgrund


Verdächtige Sensoren
Großbritannien macht brisanten Fund am Meeresgrund

Von t-online, jha

Aktualisiert am 07.04.2025 - 10:29 UhrLesedauer: 2 Min.
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Das britische Marineschiff "HMS Somerset" (unten im Bild) eskortiert die "Jantar" aus dem Ärmelkanal: Das angebliche Forschungsschiff spioniert für Russland. (Quelle: Royal Navy)
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Russland spioniert wohl mit Sensoren und Drohnen das Meer vor Europa aus. Die britische Marine geht dagegen mit einem speziell ausgerüsteten Schiff vor.

Die britische Marine hat mehrere mutmaßlich russische Sensoren entdeckt, die offenbar zur Überwachung britischer Atom-U-Boote platziert wurden. Einige der Geräte wurden laut "Sunday Times" an Land gespült, andere durch Spezialschiffe der Royal Navy am Meeresgrund gefunden. Die Sensoren sollen wohl Bewegungsdaten der vier britischen Vanguard-U-Boote sammeln, die mit Atomwaffen bestückt sind und zur Abschreckung im ständigen Einsatz sind.

Die Entdeckung gilt als sicherheitspolitisch brisant. Offiziell wurde der Fund bislang nicht bestätigt, doch Regierungskreise stufen ihn laut Bericht als potenzielle Bedrohung ein.

Video | Mit dieser Unterwasserdrohne schützt Deutschland die Ostsee
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Quelle: Glomex

Russlands hybride Kriegsführung

Laut Recherchen der "Sunday Times" ist die Platzierung solcher Geräte Teil einer breiteren russischen Kampagne der hybriden Kriegsführung im Grauzonenbereich. Ziel seien demnach nicht nur Militärziele, sondern auch kritische zivile Infrastrukturen: Untersee-Internetkabel, Energiepipelines und Kommunikationsverbindungen.

In der Ostsee wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 bereits mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt. Experten gehen davon aus, dass es sich um hybride Angriffe gegen den Westen im Auftrag Russlands handelt. Moskau weist dies zurück.

Großbritannien beobachtet laut des Berichts seit Jahren zunehmende russische Unterwasseraktivitäten. Neben Sensoren wurden unbemannte Fahrzeuge in der Nähe von Tiefseekabeln entdeckt, außerdem existieren Hinweise auf Superyachten russischer Oligarchen, die zur Spionage genutzt worden sein könnten.

Krieg unter den Wellen

Ein hochrangiger britischer Militärangestellter sprach in der "Sunday Times" von einem "Krieg im Atlantik": "Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt." Die Angriffe auf die Nord-Stream-Pipeline und mehrere beschädigte Internetkabel in der Ostsee gelten demnach als Teil dieser Strategie.

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Zur Abwehr wurde das Spezialschiff RFA Proteus in Dienst gestellt. Es handelt sich um ein umgebautes norwegisches Versorgungsschiff, das seit Oktober 2023 zur Flotte der Royal Navy gehört. Die Proteus ist mit einem Moonpool, einem tiefseetauglichen Kran und mehreren ferngesteuerten sowie autonomen Unterwasserfahrzeugen ausgestattet. Diese Fahrzeuge können mit Kameras, Sonar oder Manipulatorarmen ausgerüstet werden und in bis zu 1.000 Metern Tiefe operieren. An Bord trainieren spezialisierte Minen- und Tauchteams, darunter die X-Ray Squadron, um verdächtige Objekte am Meeresboden zu identifizieren, zu bergen oder zu zerstören.

Großbritannien: Abschreckung und Aufrüstung

Die britische Regierung plant laut Bericht, den Schutz der Unterwasserinfrastruktur auszubauen. Unternehmen könnten künftig verpflichtet werden, sich finanziell an der Überwachung zu beteiligen. Zudem sind Investitionen in neue Überwachungssysteme und autonome Fahrzeuge vorgesehen.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums betonte, man arbeite eng mit NATO-Partnern zusammen, um russische Operationen zu unterbinden. Die nukleare Abschreckung des Landes sei weiterhin "unentdeckt" im Einsatz.

Ob Russland mithilfe der Sensoren oder unbemannter Systeme tatsächlich Daten sammeln könnte, ist unklar. Doch für das Verteidigungsministerium steht laut Bericht fest: Die Bedrohung ist real.

Verwendete Quellen
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