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Putin besucht Kadyrow in Tschetschenien und küsst den Koran


Virales Video
Putin küsst den Koran

Von t-online, jha

22.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin: Russland steckt in der Vergangenheit fest, sagt Wladimir Kaminer.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: Der Präsident sichert sich Unterstützung zu. (Quelle: Valentyn Ogirenko/reuters)

Wladimir Putin war zu Besuch in Tschetschenien. Mit einer symbolischen Geste versuchte er, die Sympathien einer großen Minderheit Russlands für sich gewinnen.

Wladimir Putin hat in dieser Woche zum ersten Mal seit 13 Jahren Tschetschenien bereist. Die russische Teilrepublik ist überwiegend muslimisch geprägt und wird von Ramsan Kadyrow regiert. Der russische Präsident hat sich als enger Verbündeter des autoritären Machthabers präsentiert und das mit einer symbolischen Geste unterstrichen. Nun ist ein Videoclip der Szene aufgetaucht.

Darauf ist zu sehen, wie Putin die neu gebaute Prophet-Isa-Moschee in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny besucht. Dort wird Putin ein mit Gold und Juwelen verzierten Koran präsentiert. Er nimmt das Buch in die Hand – und küsst es respektvoll. Danach posiert er mit dem Koran, Kadyrow und dem Mufti Salah Mezhiev, dem Oberhaupt der geistlichen Verwaltung der Muslime der Tschetschenischen Republik.

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"Mashallah! Respekt an Putin"

Das Video hat eine Vielzahl von positiven Reaktionen im Netz hervorgerufen. "Mashallah! Großen Respekt an Putin", schreibt ein Nutzer auf Twitter und verwendet dabei den arabischen Ausdruck für Wertschätzung. "Jemand, der verschiedene Religionen respektiert, ist wahrlich stark. Deshalb wird Präsident Putin westliche Anführer überdauern, die sich für LGBTQ+-Rechte einsetzen", schreibt ein anderer.

Während Putin mit der Geste Sympathien unter der großen Minderheit muslimischer Menschen in Russland sammeln könnte, dürfte sich eine anderer wichtige Anhängerschaft vor den Kopf gestoßen fühlen. In Russland leben heute ungefähr 20 Millionen Muslime, das sind fast 15 Prozent der gesamten Bevölkerung. Doch war die Sowjetunion einst atheistisch, gilt im heutigen Russland das orthodoxe Christentum als Staatsreligion.

Der russische Präsident hat deshalb besonders unter konservativen und rechten Christen viele Fans. Sie sehen in dem Kreml-Herrscher einen Retter des christlichen Abendlandes, der gegen "dekadenten westlichen Liberalismus" kämpft, schreibt das Magazin "katholisch.de". Die Feindbilder dieser Gruppe sind neben nicht heteronormativen Menschen besonders Muslime.

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Putin in Tschetschenien

Doch auch wenn Putin lange nicht mehr in der überwiegend muslimischen Teilrepublik war, das letzte Mal 2011, spielt Tschetschenien eine übergroße Rolle in seiner politischen Karriere. Als russischer Ministerpräsident startete er 1999 den Zweiten Tschetschenienkrieg, was seinen Ruf als starker Mann begründete und ihn bei vielen Russen beliebt machte. 2007 machte Putin den damals 30-jährigen Kadyrow zum Machthaber. Dieser regiert Tschetschenien seitdem mit harter Hand und hat nach eigenen Angaben tausende Kämpfer entsandt, um Russland bei dessen Offensive in der Ukraine zu helfen.

Bei seinem Besuch in dieser Woche besuchte Putin auch Streitkräfte, die sich auf ihren Einsatz im Krieg vorbereiten. Zum Abschluss des Besuches verkündete Kadyrow, dass die Republik Zehntausende weitere Reservekräfte für den Kampf zur Verfügung stellen würde.

Verwendete Quellen
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