Zweites Kraftwerk Ungarn erhält Hilfe bei AKW-Bau von Belarus
Kooperationen zwischen EU-Staaten und Russland oder Belarus sind mittlerweile größtenteils untersagt. Die ungarische Regierung erhält aus Minsk jetzt aber Hilfe beim Bau eines Atomkraftwerks.
Die Regierung in Budapest hat mit Belarus ein Abkommen über Hilfe beim Bau eines zweiten ungarischen Atomkraftwerks unterzeichnet. Das teilte der Außenminister Peter Szijjarto am Mittwoch in Minsk mit, ohne Details zu nennen. Das russische Unternehmen Rosatom baut am Standort Paks II in Zentralungarn zwei Reaktoren mit einer Leistung von je 1,2 Gigawatt. Das 12,5 Milliarden Euro teure Projekt hat sich lange verzögert.
Atomenergie fällt nicht unter die EU-Sanktionen gegen Russland, die wegen des Überfalls auf die Ukraine verhängt wurden. Ungarn, das weiter den größten Teil seines Stroms und Gases aus Russland bezieht, hat sich gegen eine Ausweitung der Sanktionen auf diesen Bereich ausgesprochen.
Regierungschef Viktor Orbán hatte bei einem Besuch von Chinas Präsident Xi Jinping in Ungarn gesagt, dass unter anderem die Zusammenarbeit bei der Atomenergie mit China vertieft werden solle. Das EU-Land unter Orbán gilt als Außenseiter in der Union, weil der Rechtspolitiker bewusst enge Kontakte mit autoritären Regierungen in Peking, Moskau oder Minsk sucht.
- Nachrichtenagentur Reuters