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Lukaschenko soll Millionenpalast bauen – nahe von Putins Urlaubsort


Türklinken aus Gold
Diese Millionenresidenz soll Lukaschenkos Datsche werden

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Alexander Lukaschenko (Archivbild): Der Machthaber aus Belarus soll sich in Russland eine Millionenresidemz bauen.Vergrößern des Bildes
Alexander Lukaschenko (Archivbild): Der Machthaber aus Belarus soll sich in Russland eine Millionenresidenz bauen. (Quelle: Gavriil Grigorov)

Zwei Küchen und ein Hotel am Gelände, Wert etwa 150 Millionen Dollar: Der belarussische Präsident Lukaschenko soll in Russland eine Residenz bauen lassen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko lässt sich offenbar eine Luxusresidenz nahe dem russischen Urlaubsort Sotschi bauen – wo auch der russische Diktator Wladimir Putin gerne seine freien Tage verbringt. Erste Details des Prachtbaus sind bekannt geworden, dank der Recherche des polnischen Fernsehsenders Belsat und von ehemaligen Offiziellen aus Belarus. Das Gelände nahe Krasnaya Polyana, 40 Kilometer östlich des ehemaligen Olympiaortes, soll fast 100.000 Quadratmeter groß sein.

Die Residenz mit einem Hotel, einem Chalet, einem Restaurant und einem "Platz der Kraft", wo sich Esoteriker treffen, um dem Wald zu huldigen, soll von einer Firma gebaut werden, die Lukaschenko nahesteht. Der polnische Sender ist nach eigenen Angaben nicht nur im Besitz des Kaufvertrags, sondern auch von direkten Anweisungen Lukaschenkos. Darin soll es darum gegangen sein, dass das Stück Land, das sich zuvor im Besitz von Belarus befunden hat, 2022 in die Hände eines Lukaschenko-Freundes übertragen worden sein soll.

Der offizielle Käufer soll Beziehungen zum belarussischen Geschäftsmann Wiktar Schejman haben, der als wichtiger Gefolgsmann Lukaschenkos gilt und unter anderem auf den Sanktionslisten der USA und Großbritanniens steht. Er war einst Chef der präsidialen Immobilienverwaltung in Belarus.

Lukanschenko soll 18 Residenzen besitzen

Offiziell hat Lukaschenko den Unabhängigkeitspalast als Residenz. Tatsächlich soll er aber nach Belsat-Recherchen 18 mehr oder weniger geheime Immobilien besitzen oder zur Verfügung haben. Und die 19. soll gerade im Bau sein.

Insgesamt sollen den Plänen nach, die Belsat vorliegen, 12 Gebäude errichtet werden. Das größte, das ein Drittel der Baufläche einnimmt, soll dem Besitzer vorbehalten sein. In diesem sollen sich ein Ankleideraum, ein Bankett-Saal, je eine Kalt- und eine Warmküche, ein Speisesaal, ein Wohnzimmer, ein Kino und ein Studierzimmer befinden. Außerdem seien die Badezimmer barrierefrei geplant. Die Wände sind aus Naturstein, alle Metallbeschläge sollen aus Gold sein.

Ein Raum nur für die Skier

Im Tiefgeschoss soll ein Schwimmbad gebaut werden, ein russisches und ein türkisches Bad, Räume für Massagen und für Fitness soll es ebenfalls geben. Und weil Sotschi ein beliebtes Skiresort ist, ist ein Raum nur für Skier vorgesehen. Der Wohnraum im Obergeschoss soll 62 Quadratmeter groß sein, das Badehaus 20 Meter lang. Das Schlafzimmer liegt mit 55 Quadratmetern Wohnfläche im Rahmen von Hotels der Luxusklasse.

Gäste sollen dem Bericht nach in einem der drei Bungalows wohnen, jeder 730 Quadratmeter groß, mit eigenem Pool und drei Schlafzimmern. Weitere Besucher können im Hotel schlafen, das ebenfalls auf den Plänen verzeichnet sein soll – es gibt darin allerdings nur vier Zimmer. Die Mitarbeiter haben eine eigene Unterkunft im Untergeschoss. Jedes Stockwerk hat außerdem ein Zimmer für Sicherheitsbeamte und Überwachungstechnik.

Das Anwesen ist nur 200 Kilometer von einem riesigen Komplex entfernt, der vom verstorbenen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny als "Putins Palast" bezeichnet wurde. Als offizieller Besitzer hatte sich Arkady Rotenberg bezeichnet, ein russischer Oligarch und Putin-Vertrauter, der ebenfalls auf zahlreichen Sanktionslisten steht.

Was die Kosten betrifft, so ist laut Belsat mit etwa 150 Millionen Dollar zu rechnen. Allein das Grundstück sei fast 100 Millionen Dollar wert, so die Recherchen. In Russland zeigte man sich überrascht über Nachfragen der Journalisten. Von der zuständigen Behörde wurde zwar bestätigt, dass auf dem Grundstück Bauarbeiten begonnen hätten, man zeigte sich aber überrascht, dass es überhaupt bekannt sei. "Wo haben sie das gesehen?", fragte Julia Pshenichnaja vom russischen Baudezernat in Sotschi bei einer Anfrage.

Verwendete Quellen
  • assets.publishing.service.gov.uk: "Consolidated sanctions list" (englisch)
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