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Sorge vor Vergeltung: Israelische Botschaften geschlossen


Nahost-Krieg
Sorge vor Vergeltung: Israelische Botschaften geschlossen

Von dpa
Aktualisiert am 06.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Explosion in DamaskusVergrößern des BildesBei einer Explosion in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist ein General der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. (Quelle: Hummam Sheikh Ali/XinHua/dpa/dpa-bilder)

Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Damaskus steigt die Angst vor einem Gegenschlag. Die USA rechnen mit einem iranischem Vergeltungsschlag.

Wegen der Befürchtung eines iranischen Vergeltungsschlags sind Medienberichten zufolge weltweit 28 israelische Botschaften geschlossen geblieben. Das berichteten die Zeitung "Times of Israel" sowie die Nachrichtenseite ynet.

Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten am Montag hatte der Iran Vergeltung angekündigt. Israels Außenministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern.

Iran will Israel nach Angriff in Syrien bestrafen

Bei dem Angriff in Syrien Anfang der Woche waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei sagte am Tag nach dem Angriff mit Blick auf Israel, "das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden". Wie und wann Irans Staatsmacht reagiert, ist völlig offen. Beobachter deuteten die Aussagen von Chamenei aber dahin gehend, dass eine militärische Aktion der eigenen Streitkräfte erfolgen könnte.

Grund für die Botschafts-Schließungen sind der "Times of Israel" zufolge auch weltweite Demonstrationen im Rahmen des Al-Kuds-Tags. Die 1979 vom damaligen iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführten und staatlich organisierten Kuds-Kundgebungen finden immer am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan statt.

Die geistliche und politische Führung des Landes ruft zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die Besetzung des Ostteils von Jerusalem durch Israel während des Sechstagekrieges 1967. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

Medien: USA rechnen mit iranischem Vergeltungsschlag

Die USA rechnen laut Medienberichten mit einem iranischen Vergeltungsschlag. Der Sender CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, zwar seien das Ziel und der Zeitpunkt des erwarteten Angriffs unbekannt. Die Vertreter gingen aber davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei.

Beim Sender CNN hieß es unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsvertreter, die USA bereiteten sich aktiv auf einen "erheblichen" Angriff in der nächsten Woche vor. Ranghohe US-Regierungsvertreter hielten demnach einen Vergeltungsschlag für unvermeidlich. Diese Annahme werde auf israelischer Seite geteilt. Beide Regierungen bereiteten sich dem Vertreter zufolge mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, "der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte". Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Beide Regierungen wüssten jedoch nicht, "wann und wie der Iran einen Gegenschlag plant".

CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter über Geheimdienstinformationen der Vereinigten Staaten, dass der Iran einen Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern plane. Die Frage sei, ob diese von iranischem Gebiet oder eher aus dem Irak oder aus Syrien losgeschickt würden. Die Angaben aus den Berichten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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