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Russland: Zwei Straflager in Sibirien geschlossen – Häftlinge im Krieg


Zu viele Häftlinge für Krieg rekrutiert?
Russland schließt zwei Straflager in Sibirien

Von dpa
21.03.2024Lesedauer: 1 Min.
Ein Söldner der russischen Privatarmee Wagner in Bachmut. De facto handelt es sich bei der Soldateska um eine paramilitärische Einheit der russischen Armee.Vergrößern des Bildes
Ein Söldner der russischen Gruppe Wagner in Bachmut (Archivbild): Für die Privatarmee wurden wohl Zehntausende Häftlinge rekrutiert. (Quelle: IMAGO/Evgeny Biyatov)

Russland setzt viele Häftlinge an der Front in der Ukraine ein. Zwei sibirische Straflager sind nun wohl so leer, dass sie geschlossen werden – mit einer ganz anderen Begründung.

Aufgrund der vielen in der Ukraine kämpfenden russischen Häftlinge werden in der sibirischen Großregion Krasnojarsk Medienberichten zufolge mindestens zwei Straflager geschlossen.

Die Haftanstalten sollten aus Gründen der "Optimierung" zugemacht werden, nachdem viele Straftäter angesichts ihres Einsatzes im Kriegsgebiet begnadigt wurden, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Region, Mark Denisow, laut der Tageszeitung "Kommersant" am Donnerstag.

Seinen Angaben zufolge sind die Straflager in den Ortschaften Gromadsk und Arejskoje betroffen. In Gromadsk sitzen vor allem Wiederholungstäter. Arejskoje ist ein Lager für Schwerverbrecher. Der bekannteste Häftling dort ist allerdings der Journalist Iwan Safronow, der 2022 in einem umstrittenen Prozess zu 22 Jahren Haft wegen angeblichen Hochverrats verurteilt wurde und international als politischer Gefangener gilt.

Denisow kritisierte die Entscheidung zur Schließung der Lager. Die soziale Struktur ändere sich durch den Krieg nicht, und die Haftanstalten würden in fünf Jahren wohl wieder gebraucht, meinte er.

Offizielle Angaben zur Zahl der für den Krieg rekrutierten Häftlinge in Russland gibt es nicht. Medien berichteten jedoch vor allem im ersten Kriegsjahr über die massenhafte Anwerbung von Strafgefangenen – speziell durch den inzwischen toten Söldnerführer Jewgeni Prigoschin. Die Rede war damals von Zehntausenden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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