Immer mehr Exekutionen Fünf Menschen wegen mutmaßlichen Raubüberfalls im Iran hingerichtet
Im Iran läuft die Hinrichtungsmaschinerie des Regimes auf Hochtouren. Nun wurden erneut mehrere Menschen exekutiert.
Irans Justiz hat fünf Menschen wegen schweren Raubüberfalls hinrichten lassen. Wie das Justizportal Misan am Montag berichtete, wurden den Verurteilten unter anderem bewaffneter Raubüberfall und bandenmäßig begangene Verbrechen zur Last gelegt. Vollstreckt wurden die Todesurteile demnach in Karadsch nahe der Hauptstadt Teheran. Zur Identität der Personen wurde nichts bekanntgegeben.
Menschenrechtsaktivisten kritisieren die Praxis der Todesstrafe im Iran seit Jahrzehnten. Ihren Erkenntnissen nach ließ die Justiz der Islamischen Republik im vergangenen Jahr deutlich mehr Menschen hinrichten als in den Jahren davor. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Laut einem Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation HRANA wurden 2023 mindestens rund 750 Menschen exekutiert.
"Das nutzt das Regime, um die Exekutionen hochzufahren"
Ali Fathollah-Nejad, Politikwissenschaftler für den Nahen und Mittleren Osten, sieht mehrere Gründe für den Anstieg der Hinrichtungen. Aber der Hauptgrund liege darin, dass die internationale Aufmerksamkeit seit dem 7. Oktober nicht mehr auf Iran gerichtet sei, so der Direktor des Center for Middle East and Global Order (CMEG) im Gespräch mit t-online. Zwar sei das schon davor so gewesen, habe sich seit dem jedoch nochmals verschärft. "Das nutzt das Regime, um die Exekutionen hochzufahren", sagte der Experte. Mehr zu seinen Einschätzungen lesen Sie hier.
Am 7. Oktober hatte die Terrororganisation Hamas Israel überfallen und Hunderte Menschen getötet. Seitdem greift die israelische Armee den Gazastreifen an. Lesen Sie hier mehr zu den aktuellen Entwicklungen im Nahost-Krieg.
- Nachrichtenagentur dpa
- t-online.de: "'Das hat Teheran ein Gefühl der Straflosigkeit gegeben'"