"Symbol für den Kampf für Menschenrechte" Iranische Menschenrechtsaktivistin in Deutschland ausgezeichnet
Nasrin Sotudeh kämpft im Iran für Frauenrechte und gegen die Todesstrafe und sitzt dafür im Gefängnis. In Berlin wurde ihr für ihr Engagement ein Preis verliehen.
Die iranische Anwältin Nasrin Sotudeh ist in Berlin für ihr Engagement für die Menschenrechte ausgezeichnet worden. Eine Freundin der Aktivistin nahm die Ehrung am Montag stellvertretend entgegen. Überreicht wurde der sogenannte Heldinnen Award der Alice-Schwarzer-Stiftung von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU).
"Nasrin Sotudeh ist zu einem Symbol für den Kampf für Menschenrechte geworden", so Wegner bei der Verleihung. "Dafür zahlt sie einen hohen Preis und wir können nur hoffen, dass sie überlebt."
"Die einzige Lebensversicherung"
Sotudeh setzt sich im Iran für Frauenrechte und gegen die Todesstrafe ein. Die 60-Jährige gilt als eine der einflussreichsten Anwältinnen im Iran. Im Jahr 2020 erhielt sie den Alternativen Nobelpreis. Sotudeh war Ende Oktober erneut festgenommen worden. Sie war in den vergangenen Jahren mehrfach inhaftiert worden und saß lange Jahre hinter Gittern. Die Justiz des islamischen Regimes wirft ihr "staatsfeindliche Propaganda" vor. Sie wurde ursprünglich zu mehreren Jahrzehnten Haft verurteilt. Sotudeh weist die Vorwürfe gegen sie zurück.
Die Anwältin bedankte sich in einer am 20. Oktober aufgenommenen Videobotschaft. Die Laudatio in Berlin hielt die deutsch-iranische Schauspielerin Jasmin Tabatabai. Sie betonte: "Internationale Aufmerksamkeit ist für politische Gefangene im Iran oft die einzige Lebensversicherung." Die Publizistin Alice Schwarzer bezeichnete Sotudeh als "ungewöhnlich mutige Kämpferin".
Im Iran richtet sich die Bevölkerung in anhaltenden Protesten gegen das autoritäre Regime. Der Heldinnen Award wurde den Angaben zufolge zum ersten Mal verliehen.
- Nachrichtenagentur dpa
