Britische Kampfjets greifen ein Russische Bomber fliegen über der Nordsee
Aus mehreren Ländern sind Kampfjets aufgestiegen, um russische Bomber aufzuspüren. Russland lässt aktuell Flugzeuge über der Arktis fliegen.
Drei europäische Staaten haben russische Militärflugzeuge über der Nordsee identifiziert. Das britische Verteidigungsministerium teilte mit, dass Typhoon-Jets der Royal Air Force am Montagmorgen nördlich von Schottland zwei russische Tu-142-Langstrecken-Seebomber abgefangen haben. Sie wurden dabei von einem Voyager-Tankflugzeug unterstützt.
Auch das niederländische Verteidigungsministerium berichtet von zwei russischen Tupolev-Bombern, auch "Bären" genannt, die sich über der Nordsee in Richtung Niederlande bewegt hätten. Deshalb seien um 7.19 Uhr auch zwei niederländische Kampfjets aufgestiegen, die allerdings wieder abdrehen konnten, weil zwei dänischen Jets ihnen zuvor kamen.
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Denn auch die dänische Luftwaffe hatte die Kampfjets im internationalen Luftraum identifiziert. Eine Verletzung dänischen Luftraums habe es aber nicht gegeben, betonte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Deswegen haben die Kampfjets die Bomber auch nicht abgefangen.
Ähnliche Vorfälle habe es bereits häufig gegeben, und die russischen Flugzeuge hätten das Recht, sich im internationalen Luftraum aufzuhalten, so der Sprecher. Um wie viele russische Maschinen es sich handelte und von welchem Typ sie waren, konnte er zunächst nicht sagen.
Russland schickt strategische Bomber über die Arktis
Russland selbst äußerte sich bislang nicht dazu und sprach lediglich von Einsätzen in der Arktis. Nach eigenen Angaben hatte das Verteidigungsministerium Flüge von strategischen Bombern über der Arktis ausführen lassen. Die Flüge haben über internationalem Gewässer in der Ostsee, der Barentssee und dem Arktischen Meer stattgefunden, berichtet der dänische Fernsehsender TV 2.
Bei dem Flug über der Arktis handle es sich um ein Routinemanöver über internationalen Gewässern, teilte das Moskauer Ministerium laut Nachrichtenagentur RIA am Montag mit. Russland lässt Langstreckenbomber vom Typ Tu-160 und Tu-95МS regelmäßig fliegen, die Maschinen können nukleare Raketen tragen. "All diese Flüge wurden in Einklang mit den internationalen Luftverkehrsregeln ausgeführt", erklärte das Ministerium weiter. Der längste Flug habe diesmal mehr als sieben Stunden gedauert.
Russland fängt norwegisches Flugzeug ab
Die russische Luftwaffe teilte zudem mit, sie habe ein norwegisches Aufklärungsflugzeug nahe den eigenen Grenzen festgestellt. Die Maschine vom Typ Boeing P-8A "Poseidon" habe sich am Montag im Luftraum über der Barentssee der russischen Grenze genähert, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Der norwegische Flieger sei nach dem Erscheinen eines russischen Jagdflugzeugs umgekehrt. Es sei "keine Verletzung der Grenzen der Russischen Föderation" zugelassen worden.
Das Abfangen sei im Einklang mit den internationalen Regeln erfolgt. Weder hätten sich die Flugbahnen der Maschinen gekreuzt, noch habe es gefährliche Annäherungen gegeben. Unter Abfangen wird in der Luftfahrt das Eskortieren von Flugzeugen verstanden, die sich dem Flugraum eines ausländischen Staates unbefugt nähern oder in diesen eindringen.
In den vergangenen Jahren, schon vor dem Ukraine-Konflikt, hatten sich Zwischenfälle zwischen Flugzeugen aus Nato-Staaten wie Norwegen und Fliegern aus Russland gehäuft: Die meisten ereigneten sich über der Ostsee, auch über dem Schwarzen Meer und anderen Gewässern kam es zu solchen Vorfällen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur afp
- Nachrichtenagentur Reuters
- defensie.nl: "F-16-jachtvliegtuigen ingezet voor naderende Russische bommenwerpers" (niederländisch)
- nyheder.tv2.dk: "Seneste nyt om krigen i Ukraine" (dänisch)