"Ist aufs Schärfste zu verurteilen" Soldat trägt in Österreich SS-Uniform – und bleibt weiter im Dienst
Das österreichische Bundesheer wird von einem rechtsextremen Vorfall erschüttert. Doch die Konsequenzen für den Beschuldigten sind überschaubar.
In Österreich soll ein Soldat des Bundesheeres trotz nachgewiesenen rechtsradikalen Verhaltens weiter im Dienst bleiben. Laut mehreren Medienberichten soll ein Unteroffizier in einer selbst gefertigten SS-Uniform mehrfach fotografiert worden sein. Ebenfalls soll er mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben. Zuerst hat der österreichische "Kurier" über den Fall berichtet.
Im Dienst darf der Soldat dennoch bleiben: Ein Verfahren vor der Bundesdisziplinarbehörde endete für den Mann mit einer Geldstrafe in Höhe von 4.968 Euro. Er soll dabei alle Vorwürfe gestanden haben, gab aber an, unter Alkoholeinfluss gestanden zu haben. Innerhalb des Heeres sei der Soldat versetzt worden.
Van der Bellen "schockiert"
Der Fall sorgte in der österreichischen Politik für großes Aufsehen: Der Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich auf Twitter "schockiert" über den Vorfall: "Jede Form der NS-Verherrlichung ist aufs Schärfste zu verurteilen und hat keinen Platz im Staatsdienst und in unserer Gesellschaft."
Auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sprach von einem "unglaublichen Fehlverhalten". Gleichzeitig teilte das Ministerium mit, dass es keine weiteren Möglichkeiten habe, gegen den Soldaten vorzugehen: Laut einem Sprecher sind die Entscheidungen der Bundesdisziplinarbehörde bindend, da es sich um die höchste Instanz handelt.
- kurier.at: "Unteroffizier ging in SS-Uniform spazieren – kein Entlassungsgrund" (kostenpflichtig)
- derstandard.at: "Aufregung um Unteroffizier des Bundesheers in SS-Uniform"
- twitter.com: "Tweet von @vanderbellen"
- twitter.com: "Tweet von @bundesheerbauer"