Schon gewusst? Das bedeutet der rote Balken auf Auto-Kennzeichen
Nummernschilder mit rotem Balken haben eine besondere Funktion. Was Sie wissen müssen, wenn Sie ein solches Kennzeichen sehen – und wann Sie es bekommen.
Begegnet Ihnen ein Fahrzeug mit einem roten Balken auf dem Kennzeichen, handelt sich um einen Exportartikel: Das sogenannte Ausfuhrkennzeichen wird verwendet, um Fahrzeuge zu kennzeichnen, die nicht angemeldet sind und dauerhaft ins Ausland gebracht werden.
In diesem roten Balken sind Ziffern hinterlegt: Sie stehen für das Ablaufdatum des Nummernschilds, exakt mit Tag, Monat und Jahr festgehalten. Maximal ist es zwölf Monate gültig.
Das benötigen Sie für ein solches Kennzeichen
Um ein solches Kennzeichen zu bekommen, müssen Sie neben den Zulassungsbescheinigungen unter anderem Nachweise einer speziellen Kfz-Haftpflichtversicherung sowie über eine gültige Hauptuntersuchung (HU) und bei abgemeldeten Fahrzeugen eine Außerbetriebsetzung vorlegen. Hier erfahren Sie mehr zum Ausfuhrkennzeichen.
Weitere Sonderformen
Neben einem roten Balken gibt es weitere Besonderheiten, die auf einem Nummernschild auftauchen können. Dazu gehören:
- Gelber Balken: Das sogenannte Kurzzeitkennzeichen soll Privatleuten eine Probe- oder Überführungsfahrt ermöglichen, wenn sie einen Gebrauchtwagen kaufen oder verkaufen wollen. Doch dabei müssen Sie einige Dinge beachten, wie Sie hier nachlesen können.
- Buchstabe "W" über der Plakette: Hierbei handelt es sich um ein Wechselkennzeichen. Damit können Sie zwei Fahrzeuge der gleichen Klasse mit einem Kennzeichen zulassen. Hier lesen Sie mehr darüber.
- Buchstabe H am Ende: Oldtimer mit einem Alter ab 30 Jahren dürfen unter bestimmten Bedingungen ein solches Kennzeichen tragen und genießen damit unter anderem Steuervorteile. Mehr dazu erfahren Sie hier.
- Buchstabe E am Ende: Dieses Kennzeichen signalisiert Sonderrechte und Vorteile für Elektrofahrzeuge. Kommunen dürfen E-Autos, Plug-in-Hybriden oder E-Autos mit Brennstoffzelle kostenloses Parken einräumen, Zufahrtsbeschränkungen aufheben oder Busspuren für Stromer freigeben.
- Ziffern mit Querbalken am Ende: Das Saisonkennzeichen ist nur für einen gewissen Zeitraum gültig. So müssen Sie als Autobesitzer nur reduzierte Sätze bei Versicherung und Steuer zahlen. Die Kfz-Steuer wird nur für den Saisonzeitraum berechnet. Meist greifen Besitzer von Saisonfahrzeugen wie Wohnmobilen, Motorrädern oder Cabrios auf die Saisonzulassung zurück. Was Sie noch darüber wissen müssen, lesen Sie hier.
- Grüne Schrift: Solche Kennzeichen werden an steuerbefreite Kraftfahrzeuge ausgegeben, zum Beispiel Landmaschinen, aber auch Baumaschinen oder Schaustellerfahrzeuge – wenn sie nicht schneller als 25 km/h fahren. Mehr zu diesem Kennzeichen lesen Sie hier.
- Rote Schrift: Hierbei handelt es sich um das kommerzielle Gegenstück zum Kurzzeitkennzeichen. Es wird an laut Gesetz "zuverlässige" Händler, Hersteller und Kfz-Werkstätten ausgegeben und dient für Prüfungs-, Probe- und Überführungsfahrten. Die Erkennungsnummer besteht nur aus Ziffern beginnend mit "06". Hier lesen Sie mehr.
- Kennzeichen beginnt mit einer "0": An diesem Kennzeichen erkennen Sie Diplomatenfahrzeuge. An den folgenden Ziffernblöcken (entweder zwei- oder dreistellig) erkennen Sie zuerst das Herkunftsland und dann den Dienstgrad des Halters. Je niedriger die Zahl, umso höher der Dienstgrad des Diplomaten. Alle Details lesen Sie hier.
Die Vielfalt der Kennzeichen ist also groß – und die Zahl ihrer Einsatzzwecke ebenfalls.
- adac.de: "Ausfuhrkennzeichen & Zollkennzeichen: Alles zum Autoexport"
- Archivmaterial