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Elektroauto: Das E-Auto wird Jobs vernichten, sagt eine Mehrheit


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Angst vor Jobverlust
Die Deutschen fürchten das E-Auto


Aktualisiert am 21.06.2019Lesedauer: 3 Min.
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VW, Daimler und Co: Die großen deutschen Autobauer wollen ihre Produktion mittelfristig vollständig auf Elektro-Autos umstellen. (Quelle: t-online)
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Immer mehr Gegenwind fürs Elektroauto: Es sei längst nicht so sauber wie sein Ruf, sagen Experten. Und es vernichte Arbeitsplätze, befürchten die meisten Deutschen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von t-online.de. Fachleute nähren diese Angst.

Elektroautos entlasten das Klima weit weniger als ihre Fürsprecher gerne behaupten. Zwar stoßen sie keine Abgase aus. Doch bei ihrer Fertigung werden gewaltige Mengen von Stickoxiden freigesetzt. Außerdem wird beim Bau der Batterie und bei der Stromerzeugung zum Antreiben der E-Autos sehr viel CO2 freigesetzt.

Neue CO2-Grenzwerte zwingen die Autobauer dennoch, Großteile ihrer Flotten auf den Elektroantrieb umzustellen. Fürs Klima bringt das nicht viel. Aber für die Wirtschaft?

Wenn in die Verbrennertechnologie künftig nicht mehr investiert würde, wackelten in vielen Regionen die Arbeitsplätze bei großen und kleinen Zulieferern. Das zeigt sich bereits heute.

Beispiel Saarland: Mit rund 44.000 Auto-Beschäftigten hängt es wie kaum eine andere Region am Verbrennungsmotor. Der dortige Branchen-Umsatz pro Jahr: knapp 17 Milliarden Euro. Und fast jeder zweite Euro wird in Sparten verdient, die stark vom Wandel betroffen sein werden, etwa der Bau von Getrieben oder Turboladern.

Deutsche befürchten Job-Abbau durch Elektroauto

Kurz gesagt: Ohne neue Ideen und Produkte könnte das Elektroauto zum Job-Killer werden. So sieht es auch die Mehrheit der Deutschen. Die Wende zum Elektromotor wird Arbeitsplätze vernichten, sagen 55,3 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von t-online.de.

Diese Befürchtung steigt mit dem Alter der Befragten: Während in der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren 41,3 Prozent einen Stellenrückgang befürchten, sind es in der ältesten Gruppe (ab 65 Jahren) 62,5 Prozent.

Ein Blick auf die Parteienpräferenz: Gibt es hier Unterschiede, was die Sorgen vor einer Elektro-Zukunft betrifft? Am wenigsten negativ sehen Wähler der Grünen und der Linken die E-Mobilität: 37,1 Prozent bzw. 46,8 Prozent von ihnen befürchten einen Stellenabbau. Bei der SPD sind es 55,5 Prozent, bei den Unions-Parteien 62,5 Prozent. Nochmals verbreiteter sind die Sorgen bei Wählern der FDP: 67,3 Prozent von ihnen sagen, das E-Auto werde Jobs kosten. Den mit Abstand höchsten Wert erreichen Wähler der AfD mit 81 Prozent.

Interessant: Die Befürchtungen sind im Osten etwas weniger verbreitet als im Westen. 52,3 Prozent erwarten in Ostdeutschland einen Stellenrückgang, in Westdeutschland sind es 56,1 Prozent der Befragten.

Die Bundesagentur für Arbeit bestätigt diese Befürchtung. Und sie nennt sogar konkrete Zahlen: "Im Jahr 2035 werden knapp 114.000 Plätze aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Pkws verloren gegangen sein", sagt eine Studie voraus. Der Wirtschaft dürften bis dahin rund 20 Milliarden Euro verloren gehen – rund 0,6 Prozent des realen Bruttoinlandsproduktes.

Vor allem Fachkräfte betroffen

83.000 Arbeitsplätze werden demnach im Fahrzeugbau wegfallen. "Andere Branchen geraten ebenfalls in Mitleidenschaft und müssen über 30.000 Stellen abbauen", heißt es in der Studie. Umgekehrt sollen fast 16.000 neue Stellen entstehen – etwa im Bauwesen, bei Stromversorgern oder in Teilen des Dienstleistungsbereiches und des Verarbeitenden Gewerbes.

Zur Methodik

In die Umfrage flossen die Antworten von 5.011 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 13. und dem 20. Juni 2019 online gefragt wurden: "Würde eine Wende zum Elektromotor in der Automobilindustrie Ihrer Einschätzung nach zukünftig zu mehr oder weniger Arbeitsplätzen führen?". Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Verwendete Quellen
  • Civey
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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