Bayerischer Klassiker Wie gut ist der BMW 3er als Gebrauchter?
Der 3er bildet einen Markenkern von BMW. Doch beim Gebrauchtkauf sollten Sie auf einige Dinge achten, denn bei der HU zeigt das Modell ein paar Schwächen.
Der 3er ist bei BMW ein Klassiker. Fast 50 Jahre hat der Münchner Hersteller die Mittelklasse-Modellreihe nun schon im Programm. Eine ausgereifte Sache? Mit Blick auf das Abschneiden des 3er bei der Hauptuntersuchung (HU): teils, teils.
Nur bei der vierten HU schafft es das Modell "öfter mängelfrei zu sein als der Durchschnitt", schreibt der "Auto Bild Tüv-Report 2023".
Fakten zum BMW 3er
Modellhistorie: Der 3er mit dem Kürzel F30 wurde 2011 vorgestellt und war bis 2019 im Handel. Zum 40. Geburtstag des 3ers im Jahr 2015 führte BMW eine gründliche Modellpflege durch.
Optisch überholt wurden unter anderem die Leuchten und die Stoßfänger, modernisiert wurde das Infotainment. Zu den technischen Neuerungen zählte ein Dreizylinder unter der Haube des 318i. 2016 gab es erstmals einen Plug-in-Hybrid.
Karosserievarianten: Klassische Ausführung ist die Stufenhecklimousine. 2012 kam der Kombi (Touring) ins Programm. 2013 folgte die fünftürige Fließheckversion GT (Gran Turismo). Coupé- und Cabrio-Versionen des 3ers werden als 4er vermarktet. Weil die grundlegende Technik aber die gleiche ist, gelten die aufgeführten HU-Ergebnisse auch für sie.
Abmessungen: 4,62 m bis 4,75 m x 1,81 m bis 1,88 m x 1,42 m bis 1,46 m bis (LxBxH); Kofferraumvolumen: 480 l (Stufenheck); 495 l bis 1.500 l (Kombi); 520 l bis 1.600 l (Fließheck GT). Hybride: 370 und 390 l.
Stärken: Der 3er löst das Versprechen des BMW-Slogans "Freude am Fahren" dank seiner Agilität ein. Bei der HU zeigen sich laut "Auto Bild Tüv-Report 2023" die Antriebswellen mängelfrei, Rost am Fahrwerk kommt nicht vor.
Unterhalb des Mängeldurchschnitts bleiben auch die Lenkanlage, die Fußbremse sowie fast alle Licht-Komponenten. Die Abgasanlage erweist sich als zuverlässig, ebenso die Bremsleitungen.
Schwächen: Mit Mängeln an Federn und Stoßdämpfern bekommt es der 3er so langsam ab der zweiten HU im Alter von fünf Jahren zu tun, dann häuft sich zudem die Kritik an der Feststellbremse.
Über alle Baujahre hinweg wird die vordere Beleuchtung überdurchschnittlich oft beanstandet, bis zum Alter von sieben wird ihm erhöhter Ölverlust bescheinigt.
"Beim Kauf eines 3ers sollte besonderes Augenmerk auf die einwandfreie Funktion der Feststellbremse, die Unversehrtheit der Achsfedern sowie der Dämpfung gelegt werden", rät der Tüv-Report.
Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik rangieren 3er (und 4er) auf sehr guten Plätzen. Nur Modelle mit Erstzulassung im Jahr 2019 schneiden marginal schlechter ab, sind aber immer noch "gut", so der Club. Mit dezidierten Pannenschwerpunkten sind die Modelle nicht aufgefallen.
Motoren: Benziner (Drei-, Vier- und Sechszylinder, Heck- und Allradantrieb): 100 kW/136 PS bis 338 kW/460 PS; Diesel (Vier- und Sechszylinder, Heck- und Allradantrieb): 85 kW/115 PS bis 230 kW/313 PS; Hybride (Vier- und Sechszylinder, Heckantrieb): 250 kW/340 PS (Vollhybrid) und 185 kW/252 PS (Plug-in-Hybrid), je Systemleistung.
Marktpreise (laut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
- 318i Advantage (2016); 100 kW/136 PS (Dreizylinder); 95.000 Kilometer; 13.600 Euro (Touring: 14.200 Euro).
- 330i xDrive Advantage (2017); 185 kW/252 PS (Vierzylinder; Allrad); 83.000 Kilometer; 21.600 Euro (Touring: 22.250 Euro).
- 318d GT (2019); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 80.000 Kilometer; 20.600 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa