Rüsselsheimer Kompaktklasse Opel Astra 1,4 Turbo - Potz Blitz!
Fangen wir mal hinten an. Denn dort befindet sich die kleine Schwachstelle am neuen Opel Astra: Die Heckklappe muss man etwas umständlich öffnen - indem man von unten in das Blitz-Logo fingern muss. Zudem ist der Abstand zwischen Ladekante und -boden recht hoch, das erschwert das Beladen.
Genug der Nörgeleien, denn - so viel lässt sich an dieser Stelle schon verraten - der kompakte Rüsselsheimer ist ansonsten richtig gut gelungen.
Opel Astra hat vor allem innen gewonnen
Vor allem im Innenraum hat der Astra mehr als den im Werbespot angepriesenen Quantensprung gemacht: Verschwunden ist die Armada an Knöpfen und Tasten auf der Mittelkonsole. Nun übernimmt das neue IntelliLink-Infotainmentsystem schlank deren Funktionen. Verschwunden ist die gefühlte Enge des deutlich größeren Vorgängers; jetzt macht sich im Inneren ein angenehm-luftiges Raumgefühl breit.
Verschwunden ist die - sagen wir mal funktional wirkende - Verarbeitung; jetzt erfreuen teils unterschäumte Oberflächen und Chromverzierungen Auge und Hand der Insassen im haptisch sauber verarbeiteten und logisch gegliederten Cockpit.
Das neue Außendesign wurde ja schon im Sommer bei der Präsentation gewürdigt. Und auch einige Monate später lässt sich festhalten: Der K-Astra kommt sportlicher und schicker daher als sein Vorgänger. Mehr Worte braucht es nicht.
Opel Astra: OnStar ist Schutzengel, Butler und Hotspot
Was Infotainment und Konnektivität angeht, ist der neue Opel Astra ohnehin up-to-date. Das IntelliLink-Infotainmentsystem ist kompatibel mit Apple CarPlay und mit Android Auto. Wir konnten beide ausprobieren - klaglos akzeptiert das System beide Smartphones. Der acht Zoll große Touchscreen lässt sich intuitiv und kinderleicht bedienen - da kann man fast nichts falsch machen.
Ein System hat der Astra noch an Bord, von dem man sich aber wünscht, es nie brauchen zu müssen - zumindest eine Funktion davon: Opel OnStar. Der digitale Schutzengel setzt selbsttätig einen Notruf ab, wenn erkannt wurde, dass die Airbags ausgelöst wurden. Je nach Ausstattung ist es im Preis enthalten, ansonsten schlägt es mit 490 Euro zu Buche.
Weniger dramatisch, aber überaus nützlich, sind die anderen Funktionen des Systems. Wer beispielsweise lieber selbst sucht, statt sich helfen zu lassen: Dank OnStar wird der Astra zum Internet-Hotspot.
Bestens motorisiert mit dem 1,4-Liter-Turbo
Empfehlenswert ist der neue 1,4 Liter große - oder sollte man sagen: kleine - Turbobenziner. Dessen 150 PS sind die perfekte Motorisierung für den Rüsselsheimer Blitz: Zu einem solchen wird er zwar nicht mit diesem Aggregat, aber der Motor ist laufruhig, durchzugsstark und sparsam.
Mit sieben Litern lässt sich der Astra recht forsch fahren, wer strikter auf Geldbeutel und Tempobegrenzungen achtet, darf sich über eine Sechs vor dem Komma freuen.
Vor allem merkt man dem neuen Astra an, dass er leichter und agiler geworden ist als sein Vorgänger. Die sechs Gänge lassen sich sauber durch die Gassen führen, das Fahrwerk nimmt nicht jede Unebenheit übel. Da braucht es gar kein adaptives Fahrwerk wie so mancher anderer Kompakte, um stets komfortabel unterwegs zu sein.
Etwas irritierend ist anfangs das Stopp-Start-System. Wo die meisten Systeme beim Tritt auf die Kupplung den Motor wieder in Gang setzen, passiert beim Opel zunächst nichts. Erst, wenn der rechte Fuß von der Bremse steigt, bewegt sich auch wieder die Nadel des Drehzahlmessers und es kann weitergehen.
Schlechte Sicht nach hinten
Einzig die Sicht nach hinten ist durch die auffällig-wuchtige C-Säule und das flach abfallende Heck nicht die allerbeste. Schade, dass das hochgelobte LED-Matrix-Licht in unserem Testwagen nicht verbaut war. Wir mussten mit Halogenscheinwerfern Vorlieb nehmen.
Fazit Opel Astra
Ausgewogenes Fahrverhalten, ausreichend Platz, schick gezeichnet und technisch voll auf der Höhe der Zeit. In Summe ist der neue Opel Astra ein äußerst gefälliges Fahrzeug, das so gut wie keine Schwächen zulässt.
Hier geht es zu den technischen Daten Opel Astra 1,4 Turbo