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Fahrbericht VW Golf GTD Variant und Alltrack


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Fahrbericht VW Golf GTD Variant und Alltrack
Dieser Kompakt-Kombi kann fast alles

Marcel Sommer/press-inform, t-online.de

28.04.2015Lesedauer: 3 Min.
VW Golf GTD Variant (links) und Alltrack zeigen im Fahrbericht, was sie könnenVergrößern des Bildes
VW Golf GTD Variant (links) und Alltrack zeigen im Fahrbericht, was sie können (Quelle: Hersteller-bilder)
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Geringer Verbrauch, viel Platz, relativ günstiger Preis: Der VW Golf GTD Variant vereint auf dem Papier all das, was ein familientauglicher Großstadtwagen haben sollte. Die Alltrack-Variante hat dies ebenfalls zu bieten, und verspricht darüber hinaus noch Offroad-Feeling. Eine Ausfahrt mit den beiden sportlich-vernünftigen Modellen aus Wolfsburg zeigt, ob der Golf GTD Variant auch in der Praxis überzeugen kann.

Spießiger als in einem VW Golf Variant kann Mann kaum auf den Hof der Schwiegereltern rollen. Wenn sich dann noch herausstellt, dass sich der praktische Wolfsburger mit Dieseltreibstoff zufrieden gibt, sind alle Vorurteile über den konservativ-bodenständigen Autofahrer endgültig erfüllt. Da spielt dann sein fast schon zu sportlich wirkendes Stahlkleid gar keine Rolle mehr. Ein Auto, das 4,4 Liter auf 100 Kilometer verbraucht, die Umwelt mit nur 115 Gramm CO2 pro Kilometer belastet und sogar über die Effizienzklasse A verfügt, kann gar nicht zu sportlich sein.

Spagat zwischen Biedermann und Sportler

Naja. So ganz stimmt das beim GTD Variant dann doch nicht. Denn seine 184 PS und die 380 Newtonmeter Drehmoment können der Gesichtsfarbe der Schwiegermutter im Nu einen ordentlichen Grünstich verpassen. Ob Gerade oder Kurve, mit dem sportlichen Diesel aus dem Hause Volkswagen lassen sich immer ohne Probleme ausreichend Fliehkräfte erzeugen.

Dass der 31.975 Euro teure Kombi den Spagat zwischen Bieder- und Sportsmann geschafft hat, zeigt sich schon auf den ersten Blick. Von außen sportlich mit dem unverkennbaren Schriftzug auf Front und Heck, überkommt einen beim ersten Innenraum-Check das Gefühl einer Zeitreise. Typische GT-Karomuster und ein Golfball-Schaltknauf lassen die guten alten Zeiten vor das geistige Auge treten: Zeiten genauer gesagt 1982, als der Liter Diesel noch umgerechnet 68 Euro-Cent kostete. Zu diesem Zeitpunkt startete der erste Golf GTD seine Erfolgstour. Er galt damals als das sparsamste Serienauto der Welt. Diesen Titel maßt sich VW mit seinem neuesten Spross zwar nicht an, doch dürfte dem aktuellen GTD auch im Kombikleid nicht viel dazu fehlen.

Dabei mutet nicht alles am 1475 Kilogramm schweren Golf umweltbewusst an. Eine Höchstgeschwindigkeit von 231 Kilometern pro Stunde und eine Sprintzeit von 7,9 Sekunden bis Tempo 100 sind auch heute noch im eher sportlichen Segment zu finden. Doch allein diese Fahrwerte belegen deutlich, dass der per manuellem Sechsganggetriebe im Zaum gehaltene Variant den Spagat mit Bravour meistert.

Hohe Fahrdynamik bei mäßigem Sound

Neben dem flotten Geradeauslauf bietet der Allrounder eine sehr angenehme Lenkung, die kaum präziser und zugleich komfortabler sein könnte. Lediglich die Soundkulisse, die sowohl aus den beiden Endrohren am Heck als auch unter der Motorhaube aus dem 2,0 Liter großen Vierzylinder-Dieselmotor tönt, ist nichts für echte Sportler. So zahnlos sein Klang auch sein mag, so überraschend dynamisch lässt er sich durch enge Kurven und geschwungene Landstraßen pilotieren.

Die Federung bietet einen gehobenen Komfort auch über lange Strecken – was unter anderem den bis zu drei Fond-Passagieren sehr zu Gute kommt. Übermäßig viel Beinfreiheit haben die zwar nicht, sollten ein großgewachsener Fahrer und Beifahrer die erste Reihe besetzen. Doch beschweren wird sich dank der guten Sitze und der ausreichenden Kopffreiheit niemand. Wesentlich mehr Platz findet sich für das Gepäck. Zwischen 605 und 1620 Liter stehen hier zur Verfügung. Das sind fast 200 Liter mehr als im Audi A4 Avant. Zum großen Bruder Passat Variant fehlen noch 160 Liter.

Alltrack: die sichere und praktische Alternative

Wer sich mit der Leistung des VW Golf GTD Variant anfreunden, aber ab und an mal im Gelände oder zumindest auf unbefestigten Straßen unterwegs ist, für den bietet sich der neue Alltrack an. Zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit machen zwar noch keinen Offroad-Spezialisten aus ihm. Doch mithilfe seines Allradantriebs ist der erste Alltrack als Golf Variant eine mehr als interessante Alternative. Seine Anhängelast von bis zu zwei Tonnen macht den 35.775 Euro teuren Leicht-Offroader auch für Pferdesportler attraktiv. Während die hinterradangetriebenen Luxuslimousinen oder Luxuskombis auf der nassen Weide feststecken, ist der Allradler-Golf schon längst auf dem heimischen Hof.

Und auch für Großstädter ist er dank seines Antriebs sowohl eine sichere als auch praktische Wahl. Denn mit den Plastikapplikationen an den Radkästen schmerzen leichte Schrammen nicht allzu sehr. Vor allem aber im Skiurlaub werden die bis zu fünf Insassen seine Vorzüge zu schätzen wissen. Der Mehrverbrauch von knapp einem halben Liter Diesel ist dank seiner zahlreichen Vorteile durchaus zu verschmerzen. Nur das im Alltrack verbaute Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe wirkt mit seinen deutlich spürbaren Gangwechseln nicht gerade sehr alltagstauglich.

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