Chevrolet Orlando Fahrbericht Bulliger Kompakt-Van mit viel Platz und Komfort
Was kann der Kompakt-Van für Preisbewusste? Der Chevrolet Orlando sieht dank seiner SUV-Anleihen ansprechend aus und bietet viel Platz und Komfort. Wir haben den Chevrolet Orlando mit dem Zweiliter-Diesel-Aggregat getestet.
Chevrolet Orlando: Bulliger Kompakt-Van
Ein Van muss nicht bieder nach Familienauto aussehen, findet Chevrolet. Der Orlando versucht es statt dessen mit dem beliebten SUV-Design: Die bullige Front mit den riesigen Scheinwerfern und dem geteilten Kühlergrill wartet mit einem angedeuteten Unterfahrschutz auf, der sich auch am Heck wiederfindet. Seitlich betrachtet bietet der Van eine aufsteigende Seitenlinie und markante Radläufe mit robuster Plastikverkleidung. Das sieht nach Abenteuer aus und lässt groß und klein gleich freudiger einsteigen.
Viel Platz im Orlando
Im großzügigen Innenraum des 4,65 Meter langen Vans finden die Passagiere dann vorne und hinten gut Platz. Die straffen Sitze bieten zwar wenig Seitenhalt, sind aber nichtsdestotrotz komfortabel. Zumal der Van kein Sportler ist. Dank weicher Abstimmung rollt er komfortabel ab, ohne allzu straff zu wirken. Da können Mitfahrer in Ruhe lesen oder daddeln. Der Fahrer bekommt eine leichtgängige, aber etwas gefühllose Lenkung. Besser gefällt das Sechsgang-Getriebe, das sich butterweich schalten lässt.
Der 163 PS starke Zweiliter-Diesel macht seine Arbeit im Orlando gut - er bietet mit 360 Newtonmetern Drehmoment ordentlichen Durchzug und verrichtet seinen Dienst leise und laufruhig. Leider sind auf der Autobahn die Windgeräusche von den Seitenspiegeln sehr laut.
Sehr geheimes Geheimfach
Dank Ausstattungsversion LT sind im Testwagen zusätzlich zur guten Ausstattung Klimaautomatik, Lederlenkrad und Rückfahrkamera serienmäßig an Bord. Auch ein USB-Anschluss für das Multimediasystem "MyLink" ist vorhanden, nur lässt er sich auch nach längerem Suchen nicht finden. Selbst in der Bedienungsanleitung ist das "Geheimfach" auf der Mittelkonsole kaum zu finden. Mit einem unscheinbaren Knopf lässt sich ein Teil der Mittelkonsole aufklappen, hinter dem sich ein Fach mit den Anschlüssen befindet. Der sieben Zoll große Touchscreen dagegen weist mit seiner Kombination aus Touch-Elementen mit realen Knöpfen leichte Schwächen bei der Bedienung auf und ist etwas weit weg vom Fahrer platziert.
Schneller Umbau zum Siebensitzer
Bei einem Kindergeburtstag noch zwei Kinder zusätzlich mitzunehmen ist im variablen Orlando kein Problem. Der Umbau vom Lademeister (739 Liter mit zwei Sitzreihen) zum Siebensitzer gelingt schnell. Dazu muss zunächst das Gepäckraum-Rollo abgenommen und die verstellbare Rückbank etwas nach vorne geneigt werden. Dank Handgriff klappen die zwei Notsitze in Sitzreihe drei einfach hoch. Auch der Zugang "klappt" im wahrsten Sinne des Wortes gut, denn die Fondsitze schwenken komplett einmal auf den Kopf, um Platz für den Einstieg in die hintere Reihe zu machen.
Wohin mit dem Rollo?
Diese Sitzreihe empfiehlt sich allerdings nur für Kurzstrecken oder eben für Kinder: Erwachsenen wird es dort sehr eng und der Platz für Gepäck ist im Kofferraum dann mit 100 Litern auch sehr knapp bemessen. Über das abgenommene Rollo sollte man sich am besten schon vorher Gedanken machen und in der Garage abstellen. Ein "Geheimfach" gibt es dafür leider nicht.
Chevrolet Orlando 2,0 D LT: Technische Daten und Preise
Hubraum | 1998 ccm |
Leistung | 163 PS |
Drehmoment | 360 Nm |
0 - 100 km/h | 10,3 s |
V-Max | 195 km/h |
Verbrauch / Testwagen | 5,3 / 7,3 Liter |
Preis ab | 24.890 Euro |
Fazit Chevrolet Orlando
Bis auf ein paar kleine Schwächen kann der Chevrolet Orlando dennoch überzeugen. Das muskulöse Crossover-Design, der geräumige Innenraum und der starke Diesel machen den Van zu einem flotten Reisebegleiter. Für den kompakten Korea-Ami spricht dazu vor allem sein günstiger Preis, der einige Tausender unter dem der Konkurrenz von Ford, Citroen oder Renault liegt.